Ich habe bei der Bestandsaufnahme ja schon erwähnt, dass ich eine neue Blumenrabatte haben will. Genauer gesagt soll es eine Staudenrabatte werden, die mit einjährigen und Zwiebeln aufgefüllt wird. „Mixed Borders“ nennen das die Engländer, und in dem Namen steckt auch schon eine Platzzuweisung drin: Border = Grenze, also an den Rand damit.
Mein Rand ist die Fläche vor dem kleinen „Rutschberg“, einem geschwungenen Hügel aus Lehm und Aushub vom Hausbau. Als wir unsere Terrasse anlegen ließen, verbrachte ich eine nette Stunde mit einem kreativen Bauarbeiter, er im Radlader, ich davor, und nach meinen Direktiven formte er diese kleine Erhebung. Die Kinder rutschten im Winter mit diesen kleinen Plastik-Po-Rutschern und im Sommer auf einer Folie unter dem Rasensprenger hinunter, und in den restlichen Jahreszeiten diente der Berg für waghalsige Fahrradkunsttücke.
Jetzt finden derartige Verlustierungen nicht mehr statt, also kann ich hemmungslos meine Blumen am Fuß des Hügels ausbreiten. Ganz klassisch habe ich also am letzten Samstag angefangen, die geplante Form mit einem Gartenschlauch zu markieren.
Dann habe ich zweieinhalb Stunden gebuddelt. Zwischendurch fing es an zu regnen, aber als der Regen merkte, dass ich davon unbeeindruckt blieb, hörte er wieder auf.

Zwischen meinem Mann und mir entbrandtete dann eine Diskussion über die endgültige Form des Beetes. Er fand es zu schmal, dachte eher an etwas bauchiges, um die Form des Hügels zu spiegeln. Ich fand das Beet rechts entschieden zu kurz, weil mir die optische Anbindung an die Sträucher an der rechten Seite fehlte. Ich habe mich durchgesetzt und darf dafür in Zukunft selber auf dem Hügel mähen. Ein fairer Kompromiss und ein kleiner Preis für die Schönheit.
Das Wetter war am Sonntag aber nicht Garten-kompatibel, daher konnte ich erst am Montag den Rest umgraben.


Tatsächlich ist das aber zu schmal. Bei einer Breite von 1,20 – 1,60 Metern kann man schlecht gestaffelt Pflanzen und wenn ich meine 6 Rosen hineinpflanze, ist das Bett fast voll. Also habe ich am Dienstag nochmal das Beet um einen halben Meter erweitert.


Oben vom Hügel aus gesehen, hat die Form ein bisschen was von einer Nacktschnecke, brrrr! Links hat sich Kater Friday ins Bild geschlichen. Er und sein Bruder Luna haben zeitweise die Grabungen beobachtet, vermutlich wundern sie sich über die Dimensionen den neuen Katzenklos. Archäologische Entdeckungen gab es natürlich auch:

Natürlich ist es mit dem einen Umgraben nicht getan. Was man uns vor 20 Jahren als Mutterboden verkauft hat, ist bestenfalls „Stiefmutterboden“, definitiv aber eine Beleidigung für alle Mütter. Dieses fast völlig nährstofffreie Sandgemisch muss natürlich gründlich verbessert werden. Ich werde also großzügig Lehm und Holzkohle darüber streuen, und je nach dem noch zu ermittelnden pH-Wert kommt noch Kalk, Holzasche und auf jeden Fall Magnesiumsulfat alias Bittersalz dazu. Dann wird die obere Schicht abgehoben, dabei vermengt, und die Schicht darunter wird ebenfalls mit Lehm und Holzkohle bestreut und umgegraben, wobei die vielen Steine, die sich dort noch verstecken, entfernt werden. Die obere Schicht wird zurückgefüllt und am Ende noch mit Hornspänen und einer dicken Mulchschicht versehen. Idealerweise habe ich das bis Ende Februar fertig, dann können in der ersten Märzhälfte die Rosen und die Stauden aus dem alten Beet umziehen.
Zu meinem Glück hat der einsetzende Schnee meinen Tatendrang etwas gebremst. Ich habe von der ungewohnten und einseitigen Tätigkeit einen Muskelkater bekommen, der direkt aus der dritten Vorhölle stammen könnte, dazu eine Verspannung unter dem Schulterblatt, also die übelste mögliche Sorte. Ich beschäftige mich also erstmal mit der theoretischen Planung und meiner Stauden-Wunschliste und pflege mich.




Ein paar Winterimpressionen, klick aufs Bild zeigt die obere Reihe komplett