Eigentlich wollte ich heute zwei Tops zeigen, Juni und Juli, weil ich im Juni einfach nicht fertig geworden bin. Aber auch diesen Monat ist der Wurm bzw. das Fremd-Nähen drin und so ist mein Juli-Top zwar zugeschnitten, aber immer noch nicht genäht. Also gibt es nur ein Top zu sehen und ich hinke halt noch eine Weile hinterher.
Mein Oberteil ist ein UFO aus dem vorletzten Jahr. Der Schnitt ist Burda 5/2009 Nr. 115, eine Tunika mit zwei Quetschfalten über der Brust an der vorderen Passe. Die Falten machen den Schnitt maximal bis Cup B geeignet, ab dann trägt er ziemlich auf. Er hat über der Hose getragen ohnehin gewisse „Walle-Walle“-Qualitäten und beim Nähen habe ich mich einige Male gefragt, ob und was um alles in der Welt ich mir bei der Auswahl gedacht habe.
Fertig gefällt mir das Teil aber sehr gut, es ist bequem und luftig, was nicht zuzletzt am verwendeten Stoff liegt: eine Viskose, die im ersten Leben ein knöchellanger Wickelrock war. Wie bescheiden sich Viskose verarbeiten lässt, hat Lucy in ihrem ausführlichen Post beschrieben, ich sage nur „wabbel-flutsch“.
Die Bluse passt auch gut in einen engen Rock (wobei ein weißer Bleistift-Rock mir besser gefallen würde, hab ich aber nicht).
Der Ausschnitt ist sehr halsfern, das sieht man im Heft aber nicht. Auf dem einen Bild hat das Modell einen Schal um und auf dem zweiten verbirgt die Haltung geschickt die Schnittführung. Deshalb habe ich mit großer Mühe und Sorgfalt einen meiner alten normalen Reißverschlüsse völlig überflüssig eingesetzt, ich komme selbst mit voller Kriegsbemalung mühelos durch den Halsausschnitt hindurch.Bei unserer netten Gastgeberin Constanze versammeln sich die andern Teilnehmerinnen im Kampf gegen die Oberteilschwäche. Ohne diese Motivation würde ich sicher nicht so viele selbst genähte Oberteile besitzen.