Am Sonntag war Konfirmation im Hause Kraut und Kleid, und natürlich brauchten wie, also die Konfirmandin und ich etwas Neues zum Anziehen. Das Kleid für die Tochter hatte ich schon zu Sylvester genäht, und zwar das Prom-Dress aus dem ersten The Great British Sewing Bee -Buch. Einzige Abwandelung: Der Rock ist einfach angekraust.
Ich habe für den Schnitt die Vorlage mit 1cm Karos vergrößert, mit der Malerfolie aus dem Baumarkt auf der Schneidematte, die ja 1cm Karos aufgedruckt hat, ging das mindestens genau so schnell, wie das Auskopieren eines Schnittes.
Der Stoff für mein Kleid stammt von Tauschtisch bei der Annäherung, und ich bin Mema zutiefst dankbar, dass sie mir so zugeraten hat, ihn mitzunehmen. Gedoppelt ist die Spitze mit dem Baumwollstetch-Satin, der mir aus Verl mitgebracht wurde, danke nochmals für die Botenfahrt. Den Schnitt habe ich auch auf der Annäherung zum ersten Mal gesehen, Rita hat ihr Stoffwechselkleid getragen, und ich war begeistert von dem Schnitt, den ich in der Burda überhaupt nicht wahrgenommen hatte. Es gibt von dem Schnitt sogar eine Spitzenkleid-Version, aber ich fand , dass sie wie Omma-Gardine aussieht und habe sie nicht weiter beachtet. Ich hatte nur 1,05 x 1,30m zur Verfügung, daher habe ich kurze Ärmel ohne Teilungsnaht mit einer kleinen Falte auf der Schulter gearbeitet. Um Stoff zu sparen, habe ich außerdem die Zugabe beim Spitzenstoff auf einen knappen Zentimeter verschnmälert, der BW-Satin hat die vollen 1,5cm, die ich mir immer gönne. Beides wird doppellagig vernäht, und das ist mein Glück, denn der Stickerei-Organza piekst, und so verschwindet die Kante in der Nahtzuzgabe und ich muss nur bei den Ärmeln leiden. Weil ich an den Seiten also keinen Spielraum für mehr Weite hatte, habe ich die Brustabhäher intuitiv nur geheftet, um dort nötigenfalls noch etwas Weite herauszuholen.
Das war auch genau richtig, denn bei der Anprobe war das Vorderteil zu eng und unter der Brust tütig. Jetzt sind die Abnäher statt 6cm nur noch 2cm tief und das Kleid sitzt zwar etwas locker, aber für Feste, auf denen man sich nur mit Essen vollstopft, ist das genau richtig. In der Länge habe ich beim Oberteil meine üblichen 2-2,5cm zugegeben, genäht habe ich eine Größe 36.
Natürlich konnte ich nicht wirklich auf die Musterverteilung achten, dafür hatte ich einfach zu wenig Stoff. Trotzdem hat es ganz gut geklappt, die Blüten sind nicht allzuschlimm versetzt. Mein kritisches Auge ist jedenfall bereit, darüber hinweg zu sehen.
Der Schnitt ist auf jeden Fall eine echte Entdeckung, und ich kann mir vorstellen, auch noch einmal eine warme Version für den Winter zu nähen. Die Ausschnittvariante gefällt mir ebenfalls sehr gut, möglicherweise nehme ich die, um mein verhunztes Kleid aus der Annäherung 2014 zu retten.
Hier noch mal ein Bild, dieses mal etwas besser beleuchtet.
Sehr schick seid ihr beide! Ich finde es toll, wie du aus der knappen Stoffmenge alles rausgeholt hast. Da sieht man aber auch, welche verschwenderischen Stoffmengen bei Burda immer angegeben sind.
LG
Susanne
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Vielen Dank! Bei Burda ziehe ich auch in der Regel 20% Stoff ab!
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Da freue ich mich aber, dass mein Stoff so eine tolle Verwendung gefunden hat. Und stimmt, der Schnitt ist wirklich toll! Aber deine Tochter kann sich auch sehen lassen!
LG Rita
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Der Stoff ist auch noch von Dir? Das hast Du ja geschickt verheimlicht. Vielen, vielen Dank. Ich überlege, das Kleid nochmal aus dem roten Baby-Cord von Dir zu nähen, oder aber das Tina-Kleid.
Stefanie
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Wunderschön seht ihr beide aus!
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