„Wo sind wir jetzt?“ fragte Thomas.
„Wir sind im Vereinsheim des Fußballvereins SV 86 . Es ist Samstag, der 15. Oktober. Die Spieler lassen das Training für einen Weihnachtsmarkteinsatz ausfallen.“
Klara und Thomas sahen sich in einem großen Raum um. Überall standen Tische herum, an denen eifrig gearbeitet wurde. Sägen kreischten, Feilen kratzten. Holzstaub lag in der Luft und es roch nach frischer Farbe. Die Kinder bemerkten, dass nicht nur Erwachsene in dem Raum arbeiteten. Auch Jungen und Mädchen in ihrem Alter standen an den Tischen. Interessiert gingen sie näher.
„Hier, halt das mal,“ sagte ein Mädchen in Thomas Richtung. Der erschrak. Konnte das Mädchen ihn sehen? Aber nein, sie sprach zu einem Jungen, der hinter ihm stand. Eilig trat er beiseite. Der angesprochene Junge nahm zwei Holzbrettchen, die das Mädchen ihm reichte.
„So?“
„Ja, genau Kante auf Kante“. Das Mädchen nahm einen Akkuschrauber und wollte los bohren.
„Du hältst den Bohrer schief“, sagte der Junge. Das Mädchen verzog das Gesicht.
„Jetzt machen wir das schon seit zwei Stunden, und noch immer kriege ich keine geraden Löcher hin!“
„Du musst deine Nase über die Stelle halten, wo das Loch hin soll. Ja, genau so.“
„Danke. Wie gut, dass wir uns helfen.“
„Klaro. Die Sachen sollen ja auch richtig gut werden.“
Ein Mann trat auf die Kinder zu. „Was machen die Schubladen?“
„Wir sind gerade bei Nummer 6“, sagte das Mädchen stolz. Sie wies auf einen Stapel flacher Holzkästen. „Die hier kannst du schon mitnehmen.“
„Ich möchte gern sehe, wie sie im Schrank aussehen“ , sagte der Junge.
„Ich auch. Geh schon mal und nimm ein paar Schubladen mit, ich mache das hier fertig und komme nach.“
Eine Frau trat an den Tisch. „Ihr beiden hattet noch gar keinen Kuchen und Punsch! Nicht nur die ganze Zeit arbeiten, auch ein bisschen feiern!“
Klara und Thomas folgten dem Jungen an einen anderen Tisch. Die Schubladen gehörten zu einem Puppenschrank.
„Nächste Woche wird angemalt“, sagte der Mann. „Ihr Kinder habt fabelhafte Arbeit geleistet.“
Bei einem kleinen Rundgang durch den Saal stellten Klara und Thomas fest, dass hier nur Puppenmöbel gebaut wurden: Betten, Schränke, Tische und Stühle.
„Die ganze Vereinsjugend arbeitet mit“, sagte der Weihnachtsmann. „Wirklich jeder. Die Kleinen haben geschmirgelt oder frisch geklebte Teile aneinander gepresst. Für jenen wird hier eine Aufgabe gefunden, und sei sie noch so klein. Aber kommt weiter. Es gibt noch viel mehr zu sehen.“

1. Dezember

Als der Weihnachtsmann verhaftet wurde
