Aus alt mach neu: Das zweite Leben des Lutterloh-Kleides

Heute, am MeMadeMittwoch im März, zeige ich, woran ich eine ganze Weile lang gearbeitet habe. 2013 habe ich mir nach dem „Goldenen Schnitt“ von Lutterloh, vermutlich aus dem Jahr 1950, genäht.

So richtig warm geworden bin ich mit diesem Kleid eigentlich nie, der recht schwere Stoff hat tatsächlich nicht besonders gewärmt und irgendwie stimmten die Proprotionen nicht so richtig.

Dann kam im Oktober 2014 dieses Kleid des Labels „Ports 1961“ als Designerschnitt in die Burda. Ich war sofort geflasht und wusste, dass ich mir dieses Kleid irgendwann einmal nähen würde. Und eigentlich hatte ich den idealen Stoff im Lutterloh-Kleid vernäht.

Im letzten Jahr habe ich dann mal damit angefangen, zuzuschneiden. Ich träumte von raffinierter Streifenaufteilung und habe eine ganze Seite mit der technischen Zeichnung bedruckt und dann mit verschiedene Streifenaufteilungen ausgemalt.

Natürlich gab das Lutterloh-Kleid nicht im entferntesten genug Stoff für meine Streifenspielereien her, um alle Schnittteile herauszubekommen musste ich auf die übelste Weise stückeln:

Auch die Knöpfe sind zusammengestückelt. Aber das war Absicht, und nicht der Not gehorchend.

Das sind die kläglichen Reste

Über einem Korsagen- Oberteil liegt ein Wickelteil, dass so tut, als würde es von den Knöpfen am Platz gehalten. In Wirklichkeit ist es unsichtbar festgenäht. Der linke Träger ist auch vom Rock ausgehend über das Rückenteil „gelegt“. Dank Elasthan im Stoff und dem großzügigen Gehschlitz vorne kann man sich sehrt gut in dem Kleid bewegen.

Das Modell ist ziemlich auffwändig zu arbeiten, auch wenn man nicht jedes Schnittteil zusammenpatchworken muss, und die Anleitung ist wirklich sehr anspruchsvoll, die „Masterpiece-Klasse“ ist nicht übertrieben.

Hier haben wir noch einmal ein „Vorher / Nachher“-Bild. Ich bin sehr zufrieden mit dem Kleid, allerdings würde ich nicht nochmal eine weiße Strumpfhose dazu anziehen!

  • Schnitt: Burdastyle 10/2014. Modell 131
  • Änderungen: Keine

Ich geh dann mal zum MeMadeMittwoch ‚rüber und klicke mich da durch die Beiträge.

20 Kommentare

  1. Wow; gerade die beiden Modelle nebeneinandergestellt, also vorher und nachher, zeigen, was für ein raffiniertes Kleid du aus dem Vorgänger geschneidert hast.
    Ich finde es ganzganz toll!
    LG von Susanne

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  2. Was für eine Verwandlung! Der SToff ist wunderbar für die Streifenspielerei und Dir sehr gut gelungen. Mit dem richtigen drum herum bist du der Hingucker schlechthin und verwandelst jede Straße in einen Laufsteg. LG Kuestensocke

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    • Ich hatte mir ein Blatt mit 6 kleinen Konstruktionszeichnungen ausgedruckt und ganz fleißig Streifen hineingemalt, aber am Ende hat der vorhandene Stoff die Aufteilung der Streifen entschieden. Ich bin total froh, dass es am Ende so gut geklappt hat.
      LG, Stefanie

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    • Ich konnte eine Menge Anfänge von Stückelungsnähten in Abnähern unterbringen und auch viele in den breiten grauen Streifen verstecken. Aber der linke Teil des Vorderteils, der unter dem Überschlag sitzt hat eine richtig schlimme Teilungsnaht. Allerdings sieht man die nicht. Die Innenseiten der Träger sind auch kreuz und quer zusammengenäht.
      LG, Stefanie

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  3. Da hast du aber sehr erfolgreich gestückelt, das neue Kleid ist sehr cool! Wobei es als Lutterloh-Kleid auch gut aussah, aber wenn du es nicht gerne getragen hast, ist erfolgreiches Weiterverarbeiten sicher die bessere Option.
    LG Marlene

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    • Ja, optisch ist das Lutterloh-Kleid schön gewesen. Es fühlte sich nur so schwer und auch irgendwie kühl an. Wenn es ein leichter Wollkrepp gewesen wäre, hätte ich es vermutlich viel lieber getragen. Allerdings waren auch die Schnittteile irgendwie merkwürdig asymetrisch und von der Streifenverteilung nicht so befriedigend. Das neue Kleid hat das Potential eines Lieblings-Stücks.
      LG, Stefanie

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  4. Oh, wie spannend, Du hast nach Lutterloh genäht! Das muss ich bei Gelegenheit mal nachlesen… Mir gefällt ja auch das alte Hemdblusenkleid. Das neue ist natürlich viel stylischer! Klasse Streifen-Optik! Da sieht nichts gestückelt aus. Liebe Grüße Manuela

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    • Ich glaube, die Erfahrung und Herausforderung, Lutterloh zu nähen, war das beste an der ganzen Sache. Ich habe auch durchaus Lust, nochmal ein Lutterloh-Kleid zu nähen, vielleicht ein Sommerkleid aus einem Baumwollstoff. Mit den Jahren an Näherfahrung, die ich seither gesammelt habe, ist das vielleicht dann auch einfacher. Wir sollten das zusammen machen!
      LG, Stefanie

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