So kann es einem gehen: Gesten hat die Armatur von der Küchenspüle die Hufe hochgerissen, und statt hier heute einen bebilderten Beitrag über meinen Brot-und-Butter-Plänen zu schreiben, habe ich den größten Teil meines Vormittages und meinen gesamten Nachmittag im Schrank unter der Spüle zugebracht und das korodierte Ding gegen eine Neue ausgetauscht. Ich habe mich fast wie Harry Potter gefühlt!
Ich habe lange gezögert, ob ich bei Brot und Butter mitmachen will. Da ich gerade ein eigenes Sew-Along auf dem Blog durchführe, hatte ich Hemmungen, auf einer fremden Hochzeit zu tanzen. Aber die Änderungsschneiderei ist nicht so ein Publikumsmagnet, dass ich Angst haben müsste, jemanden zu vernachlässigen. Netterweise darf ich bei Brot und Butter quer einsteigen.
Im letzten Jahr habe ich erfolgreich den Oberteilmangel in meinem Kleiderschrank verringert. Nach wie vor habe ich aber zu wenige Oberteile, die mir wirklich gefallen.
Außerdem fehlen mir Hosen. Meine Kaufhosen sitzen alle nicht besonders gut oder sind kurz vor dem Start einer neuen Karriere als Gartenarbeitshose.
Das sind meine Nähpläne:
Vom Tauschtisch bei der Annäherung habe ich einen karierten Stoff mitgenommen, aus dem ich mir endlich die Jacke und das Kleid Vogue 8701 nähen möchte. Ich weiß bereits, dass ich nichts anpassen muss bei der Jacke, denn Frau Kleidermanie hat sich eine bei der Annäherung genäht, die ich anprobieren durfte. Sie hat nur die Ärmel verlängert, das werde ich also auch tun. Ich werde trotzdem eine Probejacke nähen. Ich habe eine alte Gardine, ehemals terracotta, dann terracotta-ausgeblichen-gestreift mit Simplicol in Beere überfärbt und bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Die neue Farbe passt auch gut zu dem Karostoff.
Weitere Jacken wären aus einem Strickstoff und einem Sweat-Stoff geplant. Der Strick soll zu Burda 03/13 Nr. 107 werden. Ich habe schon gehört, dass er sehr eng ausfällt, also werde ich wohl 1- 2 Nummern größer nähen. Der Sweat in Jeans-Optik wird zu einer Wardrobe Basic Jacke aus der Ottobre 5/2013.
Ein brauner Elastik-Gabardine, ein Jaquard von Marc Aurel und ein gepunkteter Jeans liegen für Hosen bereit. Nachdem ich meine weiße Cordhose endlich angepasst habe, weiß ich, dass ich Schnitte brauche, bei denen das rückwärtige Hosenteil bei der Innennaht ab dem Knie gedehnt wird, also weder enge Ottobre-Hosen noch die aus der Knip. Die Schnitte, den ich nähen werde, sind also folgerichtig aus der Burda, und zwar Nr 110 aus 11/13 und Nr.129 aus 2/14. Auf der technischen Zeichnung sehen beide praktisch gleich aus, ob sie es auch sind, wird sich beim auskopieren zeigen. Außerdem will ich den kanadischen Schnitt „Jalie“ testen, für den Frau „Sewing at Home“ so schwärmt.
Außerdem habe ich da noch einen dünnen Flanell, der für einen engen Rock mit hohem Bund vorgesehen ist, den Schnitt dafür habe ich irgendwo in meinen Burdas mal gesehen und schon seit langem ist eine graue Norma geplant.
Es gibt auch noch einen Jersey in wollweiß und einen in olivgrün für passende T-Shirts
Das Kleid, das zu Vogue 8701 gehört, werde ich eventuell durch eine Dahlia von Colette ersetzen, oder ich konstruiere mir etwas ähnliches, wenn ich das Geld nicht dafür ausgeben will.
Zugeschnitten habe ich auch schon etwas:
- eine Bluse (Burda 05-2007Nr 120), die für die Twelve Top Challenge gedacht war,
- ein Old –School-Teacher Kleid,
- mein Annäherungskleid habe ich spontan nochmal aus einem festen Webstoff zugeschnitten, weil ich den Schnitt so toll finde.
Ich habe sogar schon genäht: bei der Änderungsschneiderei ist tatsächlich ein Trägerkleid fast fertig geworden, und da ich so viel geändert habe, dass es im Grunde ein neues Kleid wird, zeige ich das Zwischenergebnis hier.
Ob ich das alles bis Ende März fertigstellen kann, halte ich für mehr als unwahrscheinlich, zumal da noch unbedingt eine Bluse für die Tochter genäht werden muss. Nächstes Wochenende fahre ich zudem noch zu meiner Mutter, und für die muss noch ein neuer Bezug für einen IKEA-Sessel genäht werden. (Gestern habe ich beim IKEA-Besuch einen Sessel genauestens vermessen, aber außer der Frage, ob ich bei irgendeinem Problem Hilfe bräuchte, hat man mich einfach machen lassen, fand ich echt O.K.)
Ist aber auch nicht wirklich schlimm, wenn das nicht alles fertig wird, ich sehe das Sew-Along eher als einen Startschuss für eine zu nähende Kollektion, bei der möglichst der Großteil der Sachen miteinander kombiniert werden kann.
So, und damit hier nicht nur Text steht, habe ich meine Stoffe einmal fotografiert und meine Schnitte für Euch aufgezeichnet, damit die Pläne auch ein Gesicht bekommen.
Links die Hosenstoffe, rechts die Rockstoffe und die Strickjackenstoffe und in der Mitte der Stoff für Vogue 8701, der Jackenstoff und die beiden Jerseys.
Vielen Dank liebe Frau Siebenhundertsachen für die Idee und das schöne Sew-Along. Hier kann man sehen, was sonst noch in diesem Frühling genäht wird.