Dass ich mit Lemmingen immer recht spät dran bin, habe ich sicher schon das eine oder andere Mal erwähnt. Strick-Lemminge habe erst recht kaum eine Chance bei mir, weil ich eigentlich nur auf Reisen oder Dienstags Nachmittags eine dreiviertel Stunde Stricken kann, wenn ich da nicht einen Post für den MMM vorbereite.
Entsprechend habe ich das Heidi-Projekt bei Frau Sachenmacherin auch nur verfolgt und zwar bereits im vorletzten Jahr mit einem Heidi-Jäckchen begonnen, aber so richtig weit bin ich erst im letzten Sommerurlaub nach einer eingeschobenen Miette, damit gekommen. Bei meiner Farbauswahl hat mich diese Heidi inspiriert, wobei es dabei eher um die Kompatibilität zur Jeans geht!
Mittlerweile ist das Oberteil fertig, ich habe mit Steeks gestrickt, das ging erfreulich schnell. Die Ärmel sind auch schon fast fertig. Weil ich befürchte, dass die dunkelblaue Wolle nicht ganz reicht, habe ich erst einmal die Blenden angestrickt. Bei der Anprobe war das Ganze sehr knapp. Da ich schon oft gelesen habe, dass Drops Merino beim Waschen ausleiert, habe ich das Oberteil also gewaschen und dann, deutlich länger und weiter geworden, meiner Püppi zum Trocknen angezogen. Vorher habe ich die Puppe aber noch 6cm weiter gestellt. Das war gut, denn die labberige Wolle hat sich beim Trocknen gut zusammen gezogen.
Was hier aussieht, wie ein Babystrampler für ein Baby mit Mini-Beinchen und extralangem Oberkörper sind in Wirklichkeit meine Ärmel, die ich zuerst auf dem Spiel angefangen habe, um beim Bündchen keine Naht oder für den fertigen Ärmel nicht mehr genug Bündchenwolle zu haben. Sie werden jetzt so lang gestrickt, wie die dunkelblaue Wolle reicht, oder bis sie lang genug sind, je nachdem, welcher Fall zuerst eintritt 🙂 .
Meine Schwester hat mir unlängst ein Buch geschenkt:“ Budda räumt auf“. (Nicht dass ich hier im Chaos versinken würde, aber es soll helfen, den Alltag zu „entschlacken“, und das ist immer gut.) Der lächelnde Budda auf dem Cover hat einer (sicher nicht zufällige) deutliche Ähnlichkeit mit Meister Propper. Ich bin noch nicht bis zum Aufräum-Teil vorgedrungen, aber im allgemeinen teil stand etwas über die Bedeutung von Meditation. Besonders hat mich die Idee einer „informellen Übung“ begeistert, bei der man eine simple Tätigkeit mit großer Konzentration ausführt und sich nicht von anderen Gedanken ablenken lässt. Ich kenne das vom Unkraut-Jäten, das bei mir immer einen meditativen Charakter hat. Jetzt habe ich beschlossen, täglich eine kleine Strick-Meditation in meinen Alltag einzubauen. 10 Minuten Zeit ist immer, und dann wird das Heidi-Jäckchen bald fertig. Und wenn ich dann noch nicht genug vom Stricken habe, kann ich ja die vielen Hörbücher hören, die ich extra dafür aus der Bibliothek geholt habe.