Vielleicht entscheidet sich noch jemand, bis Weihnachten einen Patchwork-Quilt zu arbeiten. Im Moment sind wir noch zu zweit, und ich freue mich sehr über die Gesellschaft.
Heute also stelle ich den Zeitplan für das Projekt vor. Ich habe den Morgen über dem Kalender und meinem Patchwork-Buch verbracht und versucht, abzuschätzen, was für eine Zeiteinteilung sinnvoll ist, besonders mit Hinblick auf den Dezember, in dem man ja nie genug Zeit hat für alles, was man so tun will.
Als Wochentag für das Treffen schlage ich den Montag vor, allerdings nicht unbedingt jede Woche, damit kein Stress entsteht. Dann hat man am Wochenende gut Zeit, um einen Post vorzubereiten. Das erste Treffen wäre dann
23.9. Musterauswahl, Stoffkauf, Plan für die Anordnung der Blöcke
Welches Muster nehme ich? Nähe ich erst einzelne Blöcke oder gleich alles zusammen? Habe ich genug Stoff? Wie soll mein Quilt am Ende aussehen?
Zu diesem Thema schreibe ich heute schon ein bisschen, was vielleicht hilfreich für diejenigen ist, die noch nie gepatcht haben.
30.9. Zuschneiden
Welche Tricks zum Zuschneiden gibt es? Kann man irgendwo vereinfachen oder abkürzen? Ich habe schon 500 Dreiecke geschnitten! Meine Schere ist stumpf!
7.10. Blöcke Nähen – Teil 1
Welche Probleme können auftauchen? So viel habe ich schon geschafft. Hilfe, ich bin immer noch am Zuschneiden!
28.10. Blöcke Nähen – Teil 2
Hurra, ich bin fast fertig! Oh, nein, die Zeit läuft mir davon! Wir verteilen Trost und virtuelle Taschentücher.
11.11. Blöcke zusammensetzen
Muss ich irgendetwas beachten? Hilfe, die Blöcke sind unterschiedlich groß! Katastrophe: Ich habe meinen Entwurf falsch berechnet und meine Decke wird zu klein! Das sieht jetzt fast schon wie eine echte Decke aus.
18.11. Wattieren, Füttern, Einfassen
Wie wattiert man eine 1,70m breite Decke mit einer Wattierung, die nur 90cm breit liegt? Verschiedene Möglichkeiten, eine schöne Ecke zu nähen. Ich habe zu viel Zeit und will keine ganz einfache Einfassung haben 🙂 .
25.11. Der letzte Schritt: Das Quilten
Quilten mit der Hand oder mit der Nähmaschine? – Keine Glaubensfrage! Wo finde ich schöne Quiltmuster? Was kann ich tun, damit mir die Lagen nicht verrutschen? Quiltet man besser vom Rand zur Mitte oder andersherum?
16. 12. Das Finale – Weihnachten kann kommen
Es ist geschafft: So sieht mein fertiger Quilt aus und er ist ja so richtig kuschelig! Gemeinsames Jubeln und Geschenk einpacken
Das ist mein Entwurf für einen Zeitplan. Jetzt muss ich erst mal Mittagessen kochen, aber heute Nachmittag gibt es die ersten Tipps zur Musterauswahl, den Stoffen und dem Werkzeug, dass die Quilterin benötigt.
Später
Die Kinder haben ihre Kartoffel-Zuccini-Puffer bekommen und ich habe erfolgreich ein paar Bilder gemacht, die ich hier gleich verwenden kann.
Fangen wir mit der Musterauswahl an. Eine der besten – wenn nicht sogar die umfangreichste Sammlung traditioneller Quilt-Muster findet ihr bei Marcia Hohn. Sie zeigt auch Decken mit den Mustern, das ist besonder gut, weil man oft vom einzelnen Block sich das Ganze schwer vorstellen kann. Außerdem gibt es Anleitungen zum Zuschneiden und zusammensetzen und ein super Tutorial, wie man einen Quilt arbeitet, alles zwar auf Englisch, aber die Bilder sprechen für sich. Klick auf „where do you want to go today“ dann die Lessons.
Es ist ratsam, den ausgewählten Block einmal originalgroß aufzuzeichnen, und dann eine Skizze der fertigen Decke mit allen Blöcken zu machen, um zu sehen, wie die Farbverteilung wirkt. Das kann manchmal sehr unterschiedlich sein. Ein gutes Beispiel ist das Blockhaus oder Log Cabin Muster. Normalerweise wird es mit einer hellen und einer dunklen Hälfte gefertigt, und nun seht selbst, wie unterschiedlich die einzelnen Kombinationen aussehen können:
Hier ist mein eigener Log Cabin Quilt. Der Hell/Dunkel-Kontrast ist nicht allzu hoch weil ich damals nur wenig dunkle Stoffreste hatte.
Auch bei anderen Mustern gibt es Unterschiede , je nach dem wie die Blöcke zusammengesetzt werden, zum Beispiel bei Drunkards Path, fertige Decken hier und hier.
Im Verbund wirkt ein Block oft ganz anders, das kann man bei Marcia Hohn gut sehen.

Noch ein Wort zur Größe: Ein Block ist meist zwischen 25×25 und 40×40 cm groß. Je kleinteiliger das Muster, desto größer sollte er sein, sonst wird man erstens nie fertig und zweitens gewinnt das Muster oft nicht durch die Verkleinerung.
Die verwendeten Stoffe haben idealer Weise die gleiche Qualität, meist verwendet man Baumwolle. Aber ein Material-Mix ist durchaus möglich, besonders, wenn man einen echten Reste-Quilt machen will. Wenn man den Quilt nicht nur an die Wand hängen und bewundern möchte, sollten die verwendeten Stoffe die selben Wascheigenschaften haben! Überhaupt ist es sinvoll, die Stoffe vorzuwaschen, damit sie später nicht unterschiedlich einlaufen. Ein bisschen Wäschestärke ins letzte Spülwasser erleichtert das Zuschneiden und das Nähen, besonders bei viskosehaltigen Stoffen.
Wer alle Stoffe neu kaufen will, muss das Material berechnen. Am einfachsten geht das, wenn man den Enwurf in Originalgröße (besser: seine Kopie) zerschneidet und die einzelnen Teile nochmal mit Nahtzugabe aufzeichet. Die ist am einfachsten so breit wie der Steppfuß der Nähmaschine, also irgenwo zwischen 7 und 10 mm. Dann die einzelnen Teile vermessen und berechnen, wieviel Teile man von jeder Farbe braucht. Auf diese Quadratzentimeterzahl 10 bis 15% für Verschnitt und Irrtümer aufschlagen und alles durch die Stoffbreite in cm teilen = Stofflänge in cm. Im Zweifel nehmt etwas zuviel Stoff, manchmal gestaltet sich das Nachkaufen schwierig bis unmöglich!
Ich fasse meinen Quilt ein, das ist wie ein Bilderrahmen und bring Ruhe in die ganze Angelegenheit. Den Stoff muss man auch noch dazurechnen, und dann noch das Futter und die Wattierung.
Wer schon über das spätere Durchsteppen der Lagen, also das Quilten nachdenken will, für den gibt es tolle Quilt-Muster hier , hier, hier und hier.
Für alle, die beim Quilting-Bee teilnehmen möchten, gibt es unten ein Link-Tool für Text-Links
Hallo Mirabell,
danke für die kompakten Infos über das Quilten. Ich kenne mich überhaupt nicht mit dem Thema aus. Nie gemacht und bisher auch nicht die Bohne interessiert.
Aber gestern fing ich eine Zeichnung zu einem Block und zu einer Decke an. Im Groben war mir schon klar, wie es aussehen soll.
Und jetzt lese ich deine Infos – na, dass passt!!! 🙂
Da kann ich ja mal gaaaaaannnz langsam mir weitere Gedanken zu dem Thema Patchworkdecke machen.
Wäre auch was für einen Nähkaffee-Treff, zu dem ich endlich mal hin will. Durch meine Vorhang-Aktion (8 m Stoff hätte ich mitschleppen müssen!) musste ich leider den 1. Termin sausen lassen.
Lieben Gruß
dani
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