Eigentlich sollte dieser Post schon am Mittwoch geschrieben werden, die Fotos habe ich auch schon am Morgen gemacht, aber das analoge Leben ist im Moment einfach zuviel. Abend reicht es maximal für eine Schnitte vor einem aufgenommenen Film(anfang) oder ein bisschen schmökern in einem Quiltbuch, bevor ich ins Bett sinke.
Egal, heute habe ich mir freigenommen zum Ausschlafen und dann nur nette Sachen machen. Dazu zählt dieser Post und dann eine Fahrt nach Leipzig zur „History in Fashion“-Ausstellung im Grassi-Museum für angewandte Kunst und anschließendem Konzert im Gewandhaus, beides hat mein Mann entdeckt.
Das Konzert und der Museumsbesuch sind vorbei, ersteres war eines dieser herausragenden Erlebnisse, wie man sie nur ganz selten hat, die Ausstellung ist unbedingt zu empfehlen.
Hier geht es aber erst einmal um die Auflistung meiner UFO’s und danach um die Aufstellung eines ungefähren Zeitplanes. Wenn ich die UFO-Beseitigung allzu locker angehen lasse, werde ich nie fertig, ein bisschen Druck sollte schon sein.
1. Reparatur-UFO’s
Kennen wir alle, die Teile, bei denen ein Knopf wieder dran muss, ein Gummiband getauscht werden soll oder irgendetwas zu flicken ist. Eigentlich die Arbeit von einer halben Stunde, aber die (aus Erfahrung nicht ganz unberechtigte) Sorge, dass das Ganze doch viel mehr Zeit verschlingt, lässt sie einen immer wieder aufschieben…
Von oben links nach unten rechts:
- Die Rosenbluse: Braucht neue Manschetten, die alten sind zu eng, Auffwand ca. 2,5 Stunden
- Die Bluse von meiner Freundin: Ist etwas zu offenherzig, der Reserveknopf soll den Ausschnitt etwas mehr verschließen – Knopfloch und Knopf annähen ca. 1 Stunde
- Die Gartentischdecke soll für den kleinen Terrassentisch angepasst werden, zwei Säume dürften nicht langer als eine halbe Stunde dauern.
- Einer der Lieblingspyjamas meines Mannes: Braucht einen neuen Hosenbund und hat ein paar kleine Löcher, aber vielleicht möchte mein Mann sich ja doch lieber einen ganz neuen kaufen
- Zwei Oberhemden: Diese neuen Hemden haben am Rücken Abnäher, die einfach nur aufgetrennt werden müssen. Dann waschen, bügeln, anziehen. Aufwand: Maximal 1 Stunde.
- Das Küchenhandtuch: Die Stickerei ribbelt sich auf, eigentlich kein Problem. Man muss nur eine Zick-Zack-Naht darüber nähen. Aufwand: mit Einfädeln der Nähmaschine maximal 10 Minuten
- Der Waschbeutel: Der Reißverschluss muss ausgetauscht werden, liegt hier schon seit Jahren. Aufwand: Könnte mühsam werden, zwischen 2 und 4 Stunden.
- Die Pyjamahose: Diese Hose hat weite Beine, die ich bis vor kurzem bei Pyjamas bevorzugt habe. Warum eigentlich? Sie rutschen im Bett doch nur hoch und wickeln sich um die Knie! Eigentlich wollte ich sie enger nähen und unten Bündchen dran machen. Außerdem braucht sie ein neues Gummiband am Bund. Den alten habe ich bereits komplett aufgetrennt, also werde ich das möglicherweise auch fertigstellen. Eigentlich brauche ich sie nicht wirklich und so toll ist der Stoff auch nicht mehr, also schau’n wir mal, was daraus wird.
2. Die „echten“ UFO’s
Wann wird ein Projekt ein UFO? Streng genommen in dem Moment, wenn ein anderes Projekt angefangen wird und das erste Projekt in einer Kiste landet. Ich denke, ein Projekt dazwischen zu schieben ist jetzt nicht so schlimm, aber wenn dann Projekt eben nicht sofort wieder aus der Kiste gezogen wird, sondern noch ein Projekt und dann noch eins und so weiter „dazwischen“ kommen, dann sollte man der Wahrheit ins Auge blicken: Das da in der Projekt-Box ist kein Projekt mehr sondern ein UFO.
Das wären bei mir
- Ein angefangenes Weihnachtskleid aus dem Jahr 2017
- Die missratene Weihnachtsbluse aus dem letzten Jahr
- Ein T-Shirt das seit Jahren auf die Vollendung wartet
- Ein Mini-Geo-Bag
- Ein Pyjama-Zuschnitt
- Simple Stitch aus der Ottobre, für dieses Kleid habe ich sogar vor einigen Jahren Glasblumen für eine passende Kette gemacht
- Eine Jogginghose, die ich neu nähen wollte beim Homewear-Sew-Along. Die alte Hose ist zerschnitten, die neue nicht zugeschnitten und ich bin gar nicht sicher, ob ich dieses Projekt noch durchziehen will. Allerdings brauche ich diese Hose inzwischen noch viel dringender als vor zwei Jahren (wie kommt das wohl?). Wäre ein schönes Projekt für den Wäsche-und-Homewear-Sew-Along bei Frau Fadenwechsel. Und weil der Stoff auch noch nicht zugeschnitten ist, gehört das im Grunde auch zur Stoff-Diät.
- Die „Strapse“: Definitiv ein Projekt für den Wäsche-Sew-Along. An diesen stabilen, aber hoffentlich bequemen Strumpfhaltern für Kompressions-Strümpfe laboriere ich schon seit Jahren herum. Sie haben eine eigene Geschichte, die ich gesondert erzählen werde.
Echte UFO’s Teil zwei
Ich bin echt geschockt, wieviele UFO’s ich entdeckt habe. Alle passen nicht einmal auf ein Bild! Also geht es weiter.
9. Zwei kurzärmelige Blusen: Brauchen noch Kragen und Ärmel oder so.
10. Eines meiner ältesten UFO’s: Ein Pyjama für meinen Mann. Ob er den noch haben will?
11. Ein Rolli aus Rippenstrick, ist gar nicht so alt. Eigentlich wollte ich den schon für den letzten MMM fertig haben.
12. In dieser Randvollen Kiste gibt es tatsächlich nur ein BH-UFO, der Rest ist Material für BH’s und Unterwäsche, alles etwas für den Sew-Along bei Frau Fadenwechsel.
13. Noch ein UFO für den Ehemann: Ein selbst bedruckter Stoff, der nur noch zu einem T-Shirt zusammengenäht werden muss.
14. Ein „Dies-und-Das“-Täschchen für die Tochter. Sollte vor einem Jahr unter dem Weihnachtsbaum liegen, aber irgendwie hatte ich die Außenhülle falsch zugeschnitten. Eigentlich unproblematisch.
Dann gibt es noch dieses Oberhemd, das etwas enger gemacht werden sollte und am Kragen nicht richtig sitzt. Es war als Prototyp einer Hemdenkollektion gedacht, aber da muss noch eine Menge angepasst werden. Aufwändig.
Ein weiters UFO mit historischem Wert ist meine Patchwork-Decke, die ich mir nach fast 30 Jahren wieder vorgenommen habe. Auch dieses UFO hat eine eigene Geschichte, die einen eigenen Post verdient.
Bei vierzehn UFO’s und noch einem Quilt fühle ich mich gerade etwas überwältigt.
In der Regel hilft dagegen Struktur, Klassifikation und ein Zeitplan.
Ich habe kleine, mittelgroße und große UFO’s.
Kleine UFO’s sind Flickarbeiten und Änderungen bis zu zwei Stunden Arbeit. Dazu zähle ich die Reparatur-UFO’s 1-6 und UFO 14. Davon sollte ich pro Woche eines schaffen.
Mittlere UFO’s erfordern zwischen 2 und 6 Stunden Zeit. Dazu zähle ich die Reparatur-UFO’s 7 und 8, und die UFO’s 3,4,8,9,11,12 und 13. Auch dafür sollte ich nur eine Woche pro Stück brauchen.
Bleiben noch die großen UFOs, die eigentlich nur zugeschnittene Kleider sind. Wenn ich mein normales Nähtempo zu Grunde lege brauche ich pro UFO zwei bis drei Wochen, jetzt im „WInter“ weniger, wenn die Gartensaison losgeht länger. Große UFO’s sind der ganze Rest: 1, 2, 5-7, 10 und das Oberhemd.
Au weia! Wenn ich dann noch überlege, dass ich noch ein paar neue Kleider haben will und meinen Stoff-Vorrat abbauen möchte, ist mein Nähjahr bereits ausgefüllt.
Also hier kommt der Plan: Jeden Monat schaffe ich ein kleine, ein mittleres und ein großes UFO weg. Jeweils am 1. Sonntag im Monat poste ich meine Fortschritte. Das lässt mir neben dem UFO-Abbau genug Zeit für solche schönen Projekte wie Unter-Wäsche-Sew-Along, Streifen-Monat und Stoffdiät.
Anfangen werde ich mit den UFO’s für meinen Mann, der hat es verdient.
Der nächste UFO-Termin ist allerdings nicht schon am 1. März, sondern erst am 8. März, weil ich am letzten Februar-/ersten März-Wochenende unterwegs bin. Außerdem brauche ich dringend eine neue schwarze Hose und eine schwarze Bluse, die haben Priorität.
Möchte sich jemand mit seinen UFO’s beteiligen? Schreibt mir einen Kommentar, dann verlinke ich Euch.
Die Ausstellung steht auch noch auf meiner Liste. Du hast ja einen tollen Mann, der solche Ausflugsideen hat! Der weiß-pinke BH kommt mir bekannt vor, der war schon fast fertig, während ich noch inmitten des Zuschnitts war. Viel Erfolg für Deine Pläne, da bleibt ja nur zu wünschen, dass der Winter noch lange anhält und die Gartensaison spät beginnt. Liebe Grüße, Manuela
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Ja, er ist der Allerbeste! Die Ausstellung lohnt sich unbedingt, und wenn man, so wie mein Mann nicht jeden Stich ansehen will, gibt es eine ebenfalls fabelhafte Ausstellung mit Art Deco-Porzellan und jede Menge Jugendstil in der Dauerausstellung. Den pink-weißen BH hast Du ganz richtig erkannt :-/, aber der wird jetzt auch bald fertig. Bei diesem nicht-Winter hat die Gartensaison zwar bereits begonnen, aber noch kann ich es langsam angehen lassen.
Liebe Grüße, Stefanie
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