Alle meine Baustellen

Baumhaus 1
Baumhaus im November

Was hat ein Baumhaus, dessen Dach aussieht, wie ein gut aufgegangener Blätterteig mit einer Quiltdecke zu tun?

Baumhaus NordseiteAuf den ersten Blick gar nichts, es sei denn, man wollte die aufgeweichten Lagen Sperrholz mit den Lagen eines Quilts vergleichen.Detailansicht Baumhaus In meinem Fall jedoch alles: Dieses Dach in Verbindung mit dem nahenden Wintereinbruch und ein paar letzten trockenen Tagen hat mich davon abgehalten, den Quilt zu beenden. Denn anstatt an der Nähmaschine zu sitzen und brav die Patchworkblocks zu quilten habe ich mit Todesverachtung auf der Leiter balanciert und erst Latten und Konterlatten mit abartig langen Nägeln  und dann Bitumenwellpappe mit Spezialnägeln auf die alte Konstruktion genagelt, wohl wissend, dass das alte Dach keinen weiteren Winter überlebt hätte. Ein Foto des neuen Daches gibt es, wenn die letzen 10 Nägel eingeschlagen sind, die mir dummerweise noch gefehlt haben.

Das und die krasse Fehleinschätzung des Arbeitsaufwandes sind die Hauptgründe dafür, dass im Gegensatz zu Ernchen (nehme ich mal ganz stark an) bei mir kein fertiger Quilt an der Wand hängt. Irgendwie war ich nach Weihnachten, so entspannt und harmonisch und richtig schön die Feiertage auch waren, bei mir die Luft raus. Zwei oder drei meiner Zähne haben sich spontan am 28. Dezember zu Zahnwurzelentzündungen entschlossen und weder ich noch der Sylvesternotdienst noch mein eigener Zahnarzt konnten feststellen, welcher der drei der Böse war. Jetzt sind sie wieder ruhig und stehen unter Beobachtung.

Dann kam die Annäherung in Bielefeld, zu der ich mein halbfertiges Weihnachtskleid mitgenommen habe, das aber immer noch nicht, selbst nicht nach diesem  intensiven Nähwochenende, fertig ist, es ist im Ganzen zu weit und muss doch noch mal geändert werden. Nach all dieser Näherei war und bin ich immer noch erschöpft. Dazu kommt, dass ich zur Zeit sehr viel Hausfrau und Mutter spielen muss: Kinder zu Terminen kutschieren, Wäscheberge beseitigen, von denen ich nicht weiß, wo sie andauernd herkommen. Die Spülmaschine ist seit dem 22. Dezember kaputt und ich komme nicht dazu, sie zu reparieren, also muss das Geschirr gespült werden. Vor dem Quilt ist immer noch die Laptoptasche für das große Kind dran, die jetzt endlich fertig werden muss und ich weiß einfach nicht, wo ich die Zeit dafür hernehmen soll. Ich fühle mich ausgelaugt, würde am liebsten die Decke über den Kopf ziehen und mindestens eine Woche schlafen. Stattdessen mache ich Ballkleider passend und jage nach Accessoires durch die Gegend für den Abschlussball des großen Kindes. Und schreibe deprimierende Posts voller Selbstmitleid, die ihr auch noch lesen müsst! Ich gehe jetzt ins Bett, so!

3 Kommentare

  1. Also, erst einmal muss ich dich ganz doll drücken, weil ein Leben ohne Spülmaschine ist einfach nur schrecklich!
    Nein, Scherz beiseite, ich kann absolut verstehen, dass das Quilt-Projekt jetzt erst einmal ganz unten auf deiner Liste steht. Und das ist doch auch absolut in Ordnung so, weil bei mir steht es im Moment auch sehr weit unten. Ich finde deine Quilting-Bee-Aktion nach wie vor klasse und gelungen! 🙂 Und eigentlich ist es doch sehr schön, dass wir die Aktion ganz flexibel nach unseren Wünschen verlängern können. Ich wünschte, mehr Projekte in meinem Leben könnten so viel Rücksicht nehmen. 🙂

    Liebe Grüße von Franka

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  2. o je, das kenne ich. Bei dem Pensum müsste der Tag 50 Stunden haben – und dann noch Geschirr mit der Hand spülen? Uuh, nee. Bei mir läuft es aber auch nicht besser: von meinem „Bielefeld“-Kostüm ist die Jacke halb fertig und liegt in Wartestellung, weil ja erst mal das NFL-Teil fertig werden musste (was es ja jetzt auch geworden ist).

    Dann bin ich schon auf Aufgabe 2 vom 1. März gespannt, obwohl ich da wahrscheinlich nicht dabei sein kann – Vorhänge nähen hat ab Samstag alleroberste Priorität, weil ich die am Samstag drauf in unserem neugebauten Wochenendhäuschen aufhängen will (obwohl wir eine Gardinenstange erst noch kaufen müssen). und das ganze geraffel (Bücher, Dekoschnickschnack, Werkzeug, Klamotten und tausend anderes Gedöns) muss von Hütte A in Hütte B – damit wir Hütte A besenrein gekehrt und frisch gestrichen zum Verkauf online stellen können.

    Ich glaube, nach der Akton sind wir reif für „I.k.e.A“ = Ich. krieg. einen. Anfall“ —- ich hoffe du hast dich inzwischen wieder einigermaßen erholt und konntest Kräfte für die anstehenden Aufgaben sammeln.

    Liebe Grüße
    Ulrike

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    • Liebe Ulrike,
      zum Glück geht es mir inzwischen besser, aber die NFL-Herausforderung habe ich trotzdem auf Eis gelegt. Zu viele UFO’s liegen noch herum, als dass ich mit gutem Gewissen für mich selber nähen dürfte. Mein Bielefeld-Kleid muss noch einmal komplett angepasst werden, es sieht wie ein langweiliger mintgrüner Sack aus und an der Laptoptasche fehlen auch noch ein paar Nähte.
      Und obendrein hat die Gartensaison begonnen, einen Monat früher, als erwartet mit der nächsten Baustelle: Ich bekomme ein Gewächshaus! Demnächst gibt es also wieder einen Zwischenbericht von meinen „Baustellen“. Ich bin schon ganz gespannt auf Dein NFL-Kleid, heute Abend nehme ich mir die Zeit und schaue bei Euch allen vorbei.
      LG, Stefanie
      PS: die Spülmaschine wartet immer noch auf ihre Reparatur!

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