Hemdblusenkleid Saraste – MMM am 3.9.2025

Sechs Wochen ist der Hemdblusenkleid-Sew-Along her, den Manuela (Twill und Heftstich) und Tina (Sie näht schon wieder) organisiert haben. Ich hatte mir dabei den Schnitt „Saraste“ von Named vorgenommen. Sieben Wochen wurde gemeinsam genäht und der Zeitrahmen war echt großzügig, aber trotzdem habe ich mein Kleid nicht fertig bekommen. Das hat noch mal 14 Tage gedauert, aber unterstützt durch den Sew-Along habe ich einen regelrechten Anpass-Maraton hingelegt und nun ein Kleid, dass gut passt und endlich mal gut sitzende Ärmel hat.

Aus einem alten Herrenhemd habe ich ein Probemodell genäht, bei dem ich mit den Ärmeln bereits ziemlich zufrieden bin.

Wie man sieht, kann ich mich in dieser „Beifang-Bluse“ ziemlich gut bewegen. Auf den Bildern kombiniere ich sie mit dem Rock „Mandarine“ aus der Ottobre Woman, Sommer 2015. Ein Rock, den ich 2016 genäht habe und deutlich zu selten trage. Warum eigentlich?

Bei den Anpassungen habe ich mich von vorne herein gegen den Original-Kragen entschieden, nachdem ich viel negatives darüber gelesen habe, und statt dessen den Kragen von Fancy Flowers aus der Ottobre 2-2013 gewählt.
Irgenwie hatte ich die Sorge, dass die Taillenlinie im Saraste-Schnitt nicht wirklich zu meinem Oberkörper passen könnte, daher habe ich mit Hilfe eines Gürtels, eines Bleistiftes und meiner Freundin meine Taille auf dem Probemodell eingezeichnet und diese Linie dann auf den Schnitt übertragen. Bei Saraste kann man leider die Höhe der Taille beim Zusammensetzen nicht wirklich anpassen. Irgendwie stimmte aber die ermittelte Taille beim Zusammennähen des Kleides doch nicht mit meiner eigenen Taille überein, sie war viel zu tief. Ich habe dann auf ein wenig der perfekten Passform im oberen Rücken verzichtet und die überschüssige Oberteillänge in den Schultern heraus genommen, den Hals- und den Armausschnitt tiefer gelegt und ein zufriedenstellendes Ergebnis erhalten. Allerdings habe ich mich ganz schön geärgert, quasi auf der Zielgeraden doch noch einen Teil der mühseeligen Anpassungen zu verlieren. Letzten Endes wäre die Original-Taille doch wohl richtig gewesen!

Der Stoff, den ich für das Kleid verwendet habe, war die klein geblümte zweite Seite der Majvia-Bettwäsche von IKEA, deren groß geblümte Seite ich schon hier und hier verwendet habe. Der Stoff ist eine locker gewebte Baumwolle, die fast wie Blusenleinen aussieht. Praktischerweise gibt es auch schon eine passende Strickjacke dazu, die ich 2017 gestrickt habe.

Über die Länge von Saraste ist viel geschrieben worden. Ich habe das Kleid gleich um 8 cm oder so länger zugeschnitten, aber dann einen 5cm breiten Saum genäht, weil es mir zu lang vorkam. Ich bin noch nicht sicher, ob das die endgültige Länge ist, aber abschneiden geht ja bekanntlich immer, dranschneiden dann eher nicht.

Natürlich hat das Kleid Taschen

Ich möchte mich an dieser Stelle nochmals ganz herzlich bei Manuela und Tina für den Hemdblusenkleid-Sew-Along bedanken, ohne deren Anregung ich mir sicher dieses Kleid nicht genäht hätte. Ebenfalls bedanken möchte ich mich bei den Teilnehmerinnen des Sew-Alongs, deren Anpassungen für mich ein Vorbild und eine Ermutigung waren, endlich mal selber einige Probemodelle zu nähen und nicht aufzugeben, bis ich ein für mich zufriedenstellendes Basis-Modell erstellt hatte. Ich habe in diesen Wochen mehr über Passform und Anpassungen gelernt, als in den ganzen vergangenen Jahren.

Ich verabschiede mich zum MeMadeMittwoch und der Riege gut gekleideter Menschen.

  • Kleid: Saraste von Named Gr. 3
  • Stoff: IKEA-Bettwäsche Majviva von 2015
  • Rock: Schnitt: Mandarine, Ottobre Woman Sommer 2015
  • Stoff: Leinen

Die Bluse hat ihre Karriere als Herrenhemd begonnen, die Knopfleiste habe ich übernommen und auch das Kleid war ursprünglich ein Bettbezug, auch wenn er diese Bestimmung nie erleben durfte. Das passt zu dem Kästchen Ich war .. und aus mir wurde… von Antetannis Jahresbingo 2025 , wo ich den Beitrag deshalb auch verlinken darf.

10 Kommentare

  1. Es ist so schön zu lesen, dass du für dich so viel rausholen konntest und da ist doch die Pause ganz egal. Das Ergebnis gibt deinen Mühen definitiv recht, gerade der Kragen ist sicher einer der besten den man an Saraste bisher sehen konnte. Meine Passformanpassungen mit den Hemden sind ja gescheitert, aber ich will das im Herbst nochmal angehen. Dann kann ich vielleicht auch irgenwann sagen, was du jetzt schon kannst: Ein Hemd das passt.

    Grüße, Tina

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  2. Was für ein Anpassmarathon. Aber das Ergebnis kann sich sehen lassen. Und wenn dann als Beifang auch noch eine gut sitzende Hemdbluse entsteht, perfekt. Und ich gebe auch gerne meinen Staffelstab als letzte, die mit dem Hemdblusenkleid fertig wurde, an dich ab 😉 So nebenbei bei dir noch Mandarine, bei mir Tangerine 😉

    Liebe Grüße, heike

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  3. Wie schön, dass du die Geduld und Ruhe bewahrt hast, um das Kleid passgenau für dich fertig zu bekommen. Es ist dir gut gelungen und alle Zeit hat sich gelohnt.
    Liebe Grüße
    Anita

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  4. da hattest du wesentlich mehr Glück mit dem Hemdblusenschnitt als ich, aber ich muss zugeben, du hast auch deutlich mehr Vorarbeit geleistet. Es steht dir sehr gut, das Kleid.

    LG Bella

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  5. Ende gut, alles gut – ich finde, das Kleid ist ganz besonders gut geworden und sitzt wie angegossen. Die viele Arbeit hat sich wirklich gelohnt und am wichtigsten finde ich, dass es fertig geworden ist – ob pünktlich mit dem Sewalong oder nicht, ist dann zweitrangig.

    LG Miriam

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  6. Ich bin ja manchmal selbst ein bisschen passform-blind. Aber bei dir habe ich beim ersten Bild direkt gedacht „Das sitzt aber gut“! Mir gefällt auch die Strickjacke dazu sehr gut!

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  7. Wie Miriam finde ich es nebensächlich, ob ein Kleidungsstück pünktlich zum Finale fertig ist. Vielleicht wurde deshalb auch das „Finale der Herzen“ erfunden. Freut mich zu lesen, dass der Sew Along Dir beim Durchhalten geholfen hat. Mehrere Anpassungsrunden bei einem Schnitt können ganz schön frustrierend sein (erlebe ich wenigstens so). Und es hat sich gelohnt! Dein Kleid sieht ganz bezaubernd aus. Liebe Grüße Manuela

    P. S. Jetzt bin ich ja durch Deinen Marathon versucht, auch die Blusenversion von Saraste zu nähen.

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    • Nur zu, der Schnitt ist auch als Bluse schön. Mein zweites Probemodell, bei dem ich noch die Ärmel richtig einsetzen muss (ich habe sie nur eingeheftet und dann wieder ausgetrennt, um die Änderungen auf dem Schnittmuster einzutragen), habe ich mit dem Reverskragen der Bruna-Bluse aus der LMV 02/2018 gearbeitet, das ging auch sehr gut. Dadurch habe ich nicht zweimal die gleiche Bluse.
      Danke für Dein Lob, Vielen Dank, ich bin auch wirklich froh, dass ich mir diese Arbeit gemacht habe.
      LG, Stefanie

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