Jade von Pattydoo – MMM am 6.11.2024

Zum vorletzten Mal in diesem Jahr findet der monatliche Laufsteg für alle selber Nähenden , der MeMadeMittwoch statt. Vielen Dank an alle, die mit ihrem Engagement und ihrer Zeit dieses wunderbare Projekt am Leben erhalten.

Auf der Annäherung in Bielefeld im Januar hat eine Teilnehmerin das Sweatkleid von Pattydoo genäht. Mir gefiel der Schnitt sehr gut. In der Regel kaufe ich keine Indie-Schnittmuster, denn meistens finde ich (außer bei Active wear, da vertraue ich den Profis) in meinem Burda-Archiv einen ähnlichen Schnitt, der mit wenigen Abwandelungen das gleiche Ergebnis liefert. Nicht jedoch hier, also habe ich den zugegebenermaßen bescheidenen Betrag ausgegeben und den Schnitt gekauft.

Jade ist ein wunderbarer No-Nonsense-Schnitt, ein Kleid mit einer Menge Teilungsnähten, die ein leicht figurbetontes Ergebnis ermöglichen. Das Vorderteil hat einen Einsatz, der in einer Eingrifftasche endet, die Raglan-Ärmel sind zweigeteilt, was eine Anpassung der Schulterlinie und im Oberarmbereich erlaubt und das Rückenteil hat eine Teilungsnaht, die ein Hohlkreuz oder ein starkes Gesäß korrigiert. Es gibt zwei Varianten für das Kleid: ein etwas halsferner, runder Ausschnitt und eine Kapuze und zwei Ärmellängen, die in Bündchen enden.

Ich bin kein Fan von Kapuzen, und die Ärmelbündchen sind mir zu sportlich. Außerdem war mir der Ausschnitt etwas zu weit, deshalb habe ich die Ärmel verlängert und den Halsausschnitt für die Kapuze gewählt, der dadurch zu einem U-Boot-artigen Ausschnitt mutiert ist. Inzwischen habe ich mich an diese Optik gewöhnt, aber für eine weitere Jade, und die wird es geben, der Stoff liegt schon bereit, den Ausschnitt nochmal neu gezeichnet.

Genäht habe ich eine Größe 36, entsprechend der Tabelle, nur dass ich im Zweifelsfall nicht die größere Größe ausgewählt habe, wie das die Anleitung empfielt, sondern die kleinere. Das Ergebnis war leider immer noch ein Sack, so dass ich im Bereich der Seitennähte und der oberen Teilungsnähte nochmals kräftig abgenäht habe. Das Kleid jetzt dürfte eine Größe 34 sein. Bei Jade II werde ich die Nähte statt mit der bereits im Schnittmuster enthaltenen Zugabe von 7mm einfach mit 1cm Zugabe nähen, das sollte das gewünschte Resultat liefern.


Aufmerksamen Lesern dieses Blogs wird das Muster vielleicht bekannt vorkommen:

In der Tat handelt es wieder um das Design „Kolibris bei Nacht“ von Takoy Fashion, dieses Mal aber als Sommer-Sweat und nicht als Jersey. Baumwoll-Webware mit dem selben Muster liegt auch noch hier und soll im nächsten Jahr eine Bruna werden, wenn ich endlich dazu komme, die Ärmel anzupassen.

Noch ein Wort zur Anleitung: Als Freundin des geschriebenen Wortes und technischer Zeichnungen bin ich nicht auf meine Kosten gekommen, aber die Video-Anleitung für das Kleid lässt absolut keine Wünsche offen und punktet im Gegenteil mit einer Menge hilfreicher Tipps. Dadurch wird das Kleid auch für Anfänger zu einer leicht zu meisternden Herausforderung. Trotz der vielen Teilungsnähte ist es schnell genäht, ich habe, nachdem ich den Tetris-Teil mit der Muster-Verteilung auf engstem Raum erst einmal hinter mich gebracht habe, glaube ich, drei Abende gebraucht. Von Vorteil war hier, dass in der Anleitung die Minuten im Video angegeben sind, ab denen ein bestimmter Arbeitsschritt gezeigt wird.

So sieht die Kehrseite aus, die leichten Stauchfalten verschwinden, wenn ich die Hände aus den Taschen nehme 😉 .
Mein Fazit: Jade ist ein Kleiderschnitt, der ein Kleid liefert, das so bequem wie ein Jogging-Anzug ist, aber nicht so aussieht, besonders, wenn man die Ärmelbündchen und die Kapuze weglässt. Der verwendete Stoff sollte formstabil, nicht zu dünn und mit etwas Elasthan sein. Wer will, kann auch mit Steifen- oder Karo-Stoffen im Bereich des seitlichen Vorderteils spielen, vorausgesetz, der Stoff ist bi-elastisch.

(und auch wenn das nach Werbung klingt, ist es keine, denn ich kriege leider keinen Cent dafür )

Bevor ich mich zum MMM verabschiede, hier noch zwei Hinweise:
In sieben Wochen ist Weihnachten, und für alle, die sich vielleicht ein Tailor Board wünschen, habe ich eine Bauanleitung zum Download erstellt.

Klick aufs Bild

Ebenfalls als Download gibt es die Adventskalendergeschichte aus dem letzten Jahr, zusammengefasst als PDF, damit Ihr nicht auf dem Blog herumsuchen müsst, wenn Ihr sie noch einmal (vor-)lesen wollt.

Hier klicken bringt Euch zur PDF

12 Kommentare

  1. Den Schnitt hätte ich nicht wiedererkannt. Das Weglassen von Bündchen und Kapuze hat ihm gut getan und auch den unfreiwilligen U-Boot-Ausschnitt finde ich schön bzw. gefällt er mir sogar besser als das Original. Aber ich mag diese Ausschnittform auch sehr gern. Spannend, dass es denselben Print als Jersey, Sweat und Webware gab. Das habe ich noch in keinem Laden gesehen. Liebe Grüße Manuela (Twill & Heftstich)

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    • Bei Takoy findet man oft den selben Druck in unterschiedlichen Stoffqualitäten. Ich habe tatsächlich recht lange auf meine Stoffe gewartet, nachdem ich sie beim ersten begeisterten Anschauen nicht gleich gekauft habe, gab es das Muster lange Zeit nur als Softshell. Ich war so froh, als sie ihn nachgedruckt haben, vermutlich habe ich ihn deshalb gleich dreimal gekauft.
      Mit dem U-Boot-Ausschnitt bin ich inzwischen auch richtig glücklich, normalerweise mag ich den nicht ganz so sehr.
      Liebe Grüße, Stefanie

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  2. Ein sehr schönes Kleid, dem deine Änderungen sehr gut getan haben. Manuela hat mir meine Worte aus dem Mund genommen: Der Uboot Ausschnitt sieht sehr gut aus und gefällt mir richtig gut an dir.

    LG Miriam

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  3. Hey Stefanie,

    den Schnitt hast du wunderbar umgesetzt. Ich bin großer Fan von No-Nonsense-Schnitten, denn gerade da kommen solche wunderschönen Stoffe, vor allem so einer wie du ihn verwendet hast, toll zur Geltung. Dein blaues Outfit gefällt mir sehr gut!

    Liebe Grüße, Katja

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