Nähen in Zeiten von Corona: Behelfs- Mundschutz nähen für die „Systemrelevanten“

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Dieser Beitrag wurde am 29.3. 21:45 aktualisiert

Trigema macht es, Eterna macht es, wir können und sollten es auch:

Behelfs-Mundschutze nähen für die sogenannten „Systemrelevanten“, die „Alltagshelden“,

die Menschen, die in Krankenhäusern, Pflegeheimen, Supermärkten, Apotheken, Arztpraxen … aktuell noch mehr als sonst schon immer leisten, um unsere Gesellschaft am Laufen zu halten.

Viele, viele professionelle und Amateur-Schneider/innen sind bereits dabei und versorgen diese Einrichtungen ehrenamtlich mit Behelfs-Mundschutzen. Es gibt auch bereits ettliche Anleitungen dazu im Netz. Warum also noch eine weitere hinzufügen?

Die Theorie:

(die praktische Anleitung zum Download findet Ihr am Ende des Artikels, wenn Ihr Euch nicht durch die ganzen Überlegungen zum Material quälen wollt)

Die meisten dieser Anleitungen orientieren sich an den sogenannten OP-Mundschutzen, einer einfachen Mund-Nase-Schutzmaske (MNS). Die sind aber aus Vlies und das verhält sich anders als Baumwollstoff. Die meisten Anleitungen sind zudem für Masken mit Gummibändern hinter den Ohren, was bereits nach kurzer Tragedauer ziemlich unbequem ist. Ich habe deshalb etwas an dem Schnitt herumgefrickelt und mir ein paar Gedanken über das Material gemacht.

Das wichtigste zuerst: Die Qualität eines Mundschutzes ist abhängig von der „Gesamtleckage“, so heißt es im Fachjargon, und das bedeutet im Klartext, den Löchern im Stoff. Die echten virendichten Partikel filternden FFP Masken werden mit Gummibändern gegen das Gesicht gepresst und schließen bei richtigem Anlegen dicht ab.

Naturgemäß geht das bei einem MNS aus Vlies oder Stoff nicht. Der Hauptgrund für eine Undichtigkeit ist hier, dass sie falsch angelegt werden. Ein MNS muss dicht umgebunden werden, die oberen Bänder laufen über die Ohren, die unteren unterhalb, und, ganz wichtig, der Draht an der Oberkante des MNS muss passend zur Nase zurecht gebogen werden. Brillenträger merken sofort, wenn sie die Maske falsch tragen: Die Brille beschlägt. Fast genauso wichtig ist, wie die Bänder für den MNS befestigt werden:

Links seht Ihr Bänder, die als Verlängerung der schmalen Kanten befestigt wurden. Durch den Zug wölbt sich die schmale Kante auf. Recht sind die Bänder in Verlängerung der oberen und unteren Kante befestigt, der B-MNS schmiegt sich dicht an die Wange an.

Bei einem handelsüblichen MNS gibt es in der Mitte 3 Falten mit 1cm Tiefe. Dadurch ist der Schutz recht hoch an den Seiten und beutelt, wenn er aus Baumwollstoff ist. Davon habe ich leider keine Fotos gemacht. Ich habe die Falten angepasst, in der Mitte ist eine 1cm tiefe Falte, oben ist sie ca. 1,5cm tief und unten 2cm. Die obere Falte darf nicht tiefer sein, denn sonst kriecht der Stoff unter die Nasenlöcher und man kann nicht gescheit atmen!

Als Material habe ich zwei Lagen dicht gewebten Baumwollstoff gewählt. Ursprünglich habe ich dafür Omas alte Bettwäsche verwendet, aber dann habe ich diese Auswertung einer Studie über geeignete Materialien für Mundschutze gelesen.

22.4.2020: Inzwischen hat auch das Max-Planck-Institut haushaltstypische Materialien für „Community-Masken“ getestet, den Link zur PDF -Datei mit der Studie ist hier.

Eine Zusammenfassung der Studie findet Ihr Hier

Darin testeten Wissenschaftler der UNI Cambridge mögliche haushaltsübliche Materialien für Behelfsmundschutze für den Fall einer Pandemie mit akuter Mundschutzknappheit (übrigens schon 2009 nach der H1N1 oder auch Vogelgrippe-Pandemie). Getestet wurden unter anderem Geschirrtücher, Baumwoll-T-Shirts , T-Shirts aus Baumwollgemisch und Kissenbezüge im Vergleich mit einem 3-lagigen OP-Mundschutz. Interessanterweise schnitten dabei die Geschirrtücher deutlich besser ab als die Kissenbezüge, einlagig erreichten sie 83% der Schutzwirkung, die Kissenbezüge nur 62%. Doppellagig waren die Geschirrtücher sogar genauso effektiv wie ein ein OP-Mundschutz. Allerdings ist der Atemwiderstand von Geschirrtüchern deutlich höher als bei einem OP-MNS. Daher empfehlen die Wissenschaftler die Verwendung von 2 Lagen BW-T-Shirt (71% Effektivität) oder 2 Lagen Kopfkissenbezug (62% Effektivität) für eine Maske, weil eine Maske, durch die man nur erschwert atmen kann, eher nicht getragen wird.

Jetzt frage ich mich natürlich: Wie kommt dieses Ergebnis zu stande? Jeder Vollidiot sieht doch, das eine Geschirrtuch viel größere Poren hat als ein Kopfkissen, besonders, wenn es aus BW-Satin besteht! Ich habe stundenlang darüber nachgegrübelt und habe eine mögliche Erklärung gefunden.

Hier kommt also meine Hypothese: Bei der Filterwirkung des Materials kommt es nicht wirklich auf die Porengröße an. Filter, die so kleine Partikel wie Bakterien oder gar Viren nicht durchlassen, sind so dicht, dass man nicht mehr dadurch atmen kann. Entscheidend für die Rückhaltekraft sind vielmehr elektrostatische Anziehungskräfte. Und dafür sind die Oberflächeneigenschaften einer Faser ausschlaggebend.

Man kann sich das in etwa so vorstellen: Wenn der Herbstwind Laub in ein Fenster pustet, das mit einem Gitter aus glatten Edelstahlstäben vergittert ist, dann gleiten die Blätter an den glatten Stäben einfach vorbei. Hat man ein Gitter aus rauhen Hanfseilen vor dem Fenster, dann bleiben die Blätter quasi an der groben Oberfäche kleben.

Ein 3-lagiger OP-MNS hat in der Mitte ein Filtervlies aus dünnen Kunsstoff-Fasern, die zusammen eine riesige Oberfläche haben und sich obendrein auch noch elektrostatisch aufladen. Geschirrtücher bestehen aus relativ locker gezwirnter Baumwolle mit vielen kleinen losen Enden (die dann unsere Gläser so schön verfusseln beim Abtrocknen). Omas gute Satin-Bettwäsche besteht aus extra stark gezwirnter und besonders glatter Baumwolle. Deshalb ist ihre Filterwirkung vermutlich auch nicht so gut.

Wenn sie ein paar Jahre lang regelmäßig in der Waschmaschine war, ist die Faser natürlich viel lockerer, weshalb ich sie für die Innenseite der Maske immer noch gut finde, zumal sie wirklich angenehm auf der Haut ist. Wenn man aber die Wahl hat, ist Nessel oder andere, nicht so glatte Baumwolle vermutlich die bessere Alternative. Allerdings würde ich tatsächlich maximal eine Schicht aus Bettwäsche machen.

Die Sache mit dem Filter hat mir aber keine Ruhe gelassen. Wenn es um elektrostatische Anziehung geht, sollte ein handelsübliches Einweg-Staubtuch einen prima Filter abgeben. Es sollte allerdings mindestens eine 60°-Wäsche überleben. Ich habe also im Supermarkt von den beiden vorhandenen Staubtüchern eine Packung gekauft, einmal „Flinka“-Staubfangtücher und einmal von „Swiffer“-Bodentücher. Die Flinka-Tücher bestehen zu 100% aus Polyester, die von Swiffer aus 80% recyetem keine Ahnung, das Material ist nicht deklariert. Außerdem hatte ich das Gefühl, dass die Swiffer-Tücher mit einer merkwürdigen Lotion getränkt sind, die ich niemandem in Gesichtsnähe zumuten möchte. Beide Tücher überleben mühelos die 60°-Wäsche im Wäschesack, die Lotion in den Swiffer-Tüchern lässt sich dabei auch auswaschen. Die Tücher von Flinka kammen unverändert aus der Maschine, die von Swiffer waren möglicherweise sogar noch fluffiger als zuvor. Beide haben den Nähstaub unter der Ovi nach der Wäsche wunderbar aufgenommen. Wie gut sie ihn „festhalten“ kann ich nicht sagen. Das Flinka-Tuch ließ sich zwischen zwei Lagen Baumwollstoff gut Bügeln ohne Schaden zu nehmen, das Swiffertuch begann ab der Einstellung 2-3 zusammenzuschmelzen.

Ich würde ohnehin die Mundschutze nach der Wäsche nicht bügeln, weil dadurch die Fasern geglättet werden und weniger gut filtern, wenn meine Hypothese stimmt. Bei der Herstellung erleichtert das Bügeln allerdings die Arbeit.

Der Atemwiederstand der Staubtücher kann vernachlässigt werden. Daher werde ich sie als mittlere Lage in die Mundschutze für private Nutzer einnähen.

Alle „Gesundheitsprofis“, die also in Krankenhäusern, Pflegeheimen etc. arbeiten, brauchen Behelfs-Mundschutze, die sie auskochen können. Ich kann nicht sagen, ob die Staubtücher eine oder mehrere Kochwäschen überleben, daher sind sie für diese Nutzer ungeeignet!

Und damit genug der Theorie, hier kommt die Anleitung. Unten könnt Ihr sie auch noch einmal als PDF herunterladen.

Behelfs-Mundschutz aus Baumwollstoff nähen

Dieser Mundschutz ist zweilagig und sollte in der Schutzwirkung in etwa 70 -80% eines handelsüblichen Mund-Nase-Schutz (MNS) oder auch OP-Mundschutz erreichen. Dafür gibt es hier eine interessante Studie (auf Englisch). Geprüft habe ich das aber natürlich nicht. Er ist also kein verkehrsfähiges Medizinprodukt.

Er schützt Dich nicht vor einer Infektion mit Viren, aber wenn Du erkrankt bist, kann er Deine Umgebung vor den Keimen schützen, die Du ausatmest. Er schützt Dich auch vor den Tröpfchen, die ein erkrankter Mensch ausatmet, wenn Du ihn beispielsweise pflegst. Er verhindert, dass Du in Dein Gesicht fasst oder aus Versehen etwas mit ungewaschenen Fingern in den Mund steckst.

Ein echter Schutz vor Viren kann nur durch einen sogenannten Partikelfilter oder auch FFP2-Mundschutz erreicht werden.
Für den Mundschutz brauchst Du einen dicht gewebten Baumwollstoff. Du kannst eventuell noch eine bessere Filterwirkung erreichen, wenn Du ein Einweg-Staubtuch als mittlere Lage verwendest. Solche Staubtücher solltest Du aber vorher bei 60° vorwaschen. Erstens weißt Du dann sicher, dass Dein Fabrikat auch waschbar ist, zweitens enthalten manche Produkte irgendeine Lotion zum Reinigen, die man sicher nicht in der Nähe des Gesichts haben will. Der Mundschutz kann dann allerdings nicht mehr ausgekocht werden, hält aber eine 60°- Wäsche aus. Corona-Viren überleben weder das Waschpulver noch diese Temperatur, das gilt aber nicht für eine Reihe von anderen Keimen, denen z.B. medizinisches Personal ausgesetzt ist.
Daher dürfen wiederverwendbare Behelfs-Mundschutze für diese Personengruppe nur aus Baumwolle genäht werden. Alle „Gesundheitsprofis“, die also in Krankenhäusern, Pflegeheimen etc. arbeiten, brauchen Mundschutze, die sie auskochen können. Ich kann nicht sagen, ob die Staubtücher eine oder mehrere Kochwäschen überleben, daher sind sie für diese Nutzer ungeeignet!
Ebenfalls ungeeignet sind Stoffe mit Synthetik-Anteil, weil sie nicht kochfest und oft auch eine 60°-Wäsche nicht vertragen. Bei vielen bunt bedruckten Stoffen ist eine Wäschetemperatur von 30°C angegeben. Grundsätzlich kann man aber auch diese Stoffe kochen, nur leider wird die bunte Farbe recht schnell darunter leiden.

Entscheidend ist, dass Ihr durch Euren Stoff gut atmen könnt, denn was nützt eine Maske, die die Atemluft genauso effektiv abhält, wie Bakterien und Viren?
Außerdem brauchst Du noch 2m vorgefalztes Schrägband,  Nähgarn und 18cm grünen oder verzinkten Blumendraht für die Nasenklammer, eine schmale Kombizange, eine Nähmaschine (geht auch von Hand zu nähen, dann solltest Du aber einen Fingerhut haben, um die Nadel durch die dicken Stoffschichten zu schieben) und Stecknadeln
Ungeeignet für die Nasenklammer sind die Drahtclips von Gefrierbeuteln, sie sind nicht stabil genug, um den Stoff eng an die Nase anzuschmiegen.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit spreche ich hier von einem „Mundschutz“, gemeint ist aber immer ein „Behelfs-Mundschutz“, der nicht mit dem zertifizierten Medizinprodukt verwechselt oder gleichgesetzt werden darf.

Und so geht’s:

Aus Baumwollstoff 2 Rechtecke von 18cm Breite und 17cm Höhe zuschneiden. Eine mittlere Lage kann ein Einweg-Staubtuch sein. (s.o.)

Die Stoffrechtecke übereinander legen und. Wer möchte, kann sie an den beiden langen Seiten mit der Nähmaschine oder einer Overlockmaschine zusammennähen. Die Falten entsprechend dem Schnittmuster markieren. Die obere Falte ist ca. 1,5cm tief, die mittlere 1cm und die untere ca. 2cm tief.

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Den Stoff falten, die Falten nach unten legen und feststecken.

Die gefalteten Kanten mit kleinen Streifen von dem Schrägband einfassen.Mundschutz nähen (3)

Dazu zwei Stücke Schrägband in der Breite des gefalteten Stoffes zuschneiden. Auseinander falten und auf der Vorderseite des Stoffes an der Kante feststecken. Ich lasse das Schrägband gerne etwas überstehen, dann kann die Nähmaschine es besser transportieren. Hinterher schneide ich den Überstand ab.

 

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Schmal absteppen,

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dann den Schrägstreifen umfalten und von der Rückseite feststeppen.

So sollte das dann aussehen:

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An dieser Stelle könnt Ihr die Oberkante noch ein bisschen beschneiden. Ich habe das leider nur am fertigen Mundschutz fotografiert. Man kann aber ganz gut sehen, dass von der Mitte ausgehend eine leichte Kurve geschnitten wurde, so dass die Nase ungefär enen Zentimeter höher ist, als die Seiten. Das erhöht den Tragekomfort, besonders für Brillenträger.

Mundschutz mit Nasenaussparung

Die gekurvte Oberkante wird dann genauso weiterverarbeitet, wie die gerade.

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Einen Draht in der Breite des Mundschutzes zuschneiden

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Die beiden Enden des Drahtes mit der schmalen Zange zu kleinen Ösen biegen und gut verdrehen, damit der Draht später beim Tragen oder waschen nicht aus dem Stoff heraus pieksen kann.

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Das restliche Schrägband in zwei gleiche Teile schneiden. Die Mitte vom Band und vom Mundschutz markieren. Den Draht zur Probe auf den Mundschutz legen. Das Schrägband zusammenfalten, mittig um den Mundschutz feststecken. Die Nadel links markiert die Stelle, ab der der Draht mit eingelegt werden muss.

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Die langen Kanten des Schrägbandes aufeinander nähen, dabei den Mundschutz mit dazwischen fassen. Nähen bis zur Markierung. An der Markierung das Schrägband mit engen Stichen bis zur Kante abnähen, das sieht dann so aus:

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Weiter das gefaltete Schrägband am Mundschutz festnähen, bis ca. 4 cm vor der Kante. Dicht an der Kante des Schrägbandes nähen, dabei entsteht ein Tunnel.

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Dann den Nähfuß anheben, die Nadel bleibt im Stoff, und den Blumendraht in den Schrägbandtunnel schieben.

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Den Draht bis zur kleinen Quernaht in den Tunnel schieben.

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Vorsichtig das Schrägband bis zum Ende des Drahtes festnähen und ebenfalls eine kleine Quernaht mit dichten Stichen nähen.

Fertig sieht das dann so aus:Mundschutz nähen (12)

Hier ist unschwer zu erkennen, warum man besser farblich passendes Nähgarn verwenden sollte 😉 .

Jetzt die langen Kanten vom restlichen Band zusammennähen. Zum Schluss wird das zweite Stück Schrägband an den langen Kanten zusammengenäht, dabei wird die Unterkante des Mundschutzes in der Mitte mit eingefasst.

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Gratuliere, Dein erster Mundschutz ist fertig!

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Natürlich geht das auch in bunt

Diese sechs bunten Mundschutze habe ich letzte Woche für die Tochter in Frankreich genäht und sie sind gerade rechtzeitig angekommen, dort wo sie ist, darf man anscheinend nur noch mit Mundschutz zum Einkaufen gehen.

22 weitere Behelfs-Mundschutze wurden bereits verteilt. Ich werde weiter nähen. Es gibt genügend Pflegeheime und ambulante Pflegedienste in der Umgebung, die Schutzkleidung brauchen. Macht mit!

Zum Abschluss noch das Schnittmuster:

Schnittmuster Mundschutz
Breite 18cm, Höhe 17cm

und ein paar Links:

Merkblatt des Bayerischen Landesamts fürGesundheit und Lebensmittelsicherheit zu Mundschutzen

Merkblatt der Bundeszentrale für Gesundheitliche Aufklärung zum Infektionsschutz

Einschätzung des Bundesamtes für Arbeitsschutz zu selbst genähten Mundschutzen

und, was mich besonders bestürzt hat:

Eine Information des Robert Koch Institiuts über die Wiederverwendung von Einmal-Mundschutzen

Artikel überMaterialien für DIY-Masken auf englisch

Diese Links habe ich für diesen Post als Quelle genutzt und zum letzten Mal am 26.3.2020 aufgerufen

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Hier geht es zum PDF-Download : Näh-Anleitung für einen Behelfs-Mundschutz

Wer lieber einen anatomisch etwas angepassteren Mundschutz nähen möchte, wird hier bei Bettina Müller fündig

 

 

 

8 Kommentare

  1. Danke für Deine Erklärungen und Aufarbeitung! Just heute habe ich meinen ersten Mundschutz genäht. Ich habe mir auch schon gedacht, dass wenn man die Bändern an der kurzen Seite anbringt, das nicht optimal sein kann. Danke für Deine Fotos! Auch stimme ich zu, dass die Gummischlaufen, die über die Ohren zu „hängen“ sind, nach kurzer Zeit wohl unangenehm werden – ich fand es nach der ersten Tragesekunde als für mich ungeeignet. Ich habe nun Gummibänder angenäht, die um den Kopf herumreichen – das ist für die Anfertigung in der eigenen Familie wahrscheinlich eher machbar weil nachmessbar. Für meinen Prototypen habe ich Mull als innere Lage genommen, das werde ich nun nochmal überdenken. Leider habe ich nicht mehr soviel von Omas Bettwäsche übrig, aber für diesen Zweck ist es vielleicht doch ein wertvoller Einsatz. Die unterschiedlichen Faltentiefen finde ich sehr interessant. Ich werde Deinen Schnitt ausprobieren! Liebe Grüße!

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    • Freut mich, dass der Post Dir nutzen konnte. Ich bin inzwischen lange genug verheiratet, dass die erste Garnitur BW-Satin-Bettwäsche unansehnlich und ausgetauscht worden ist. So ein Bettbezug in Übergröße reicht für viele Mundschutze 😉 . Wahrscheinlich reicht auch ein anderer dicht gewebter Stoff. Im Schweriner Theater zum Beispiel nähen die Kostümbildner inzwischen Mundschutze aus Nessel, zweilagig, für die örtliche Klinik, das habe ich auf DLF Kultur gehört.
      Liebe Grüße, Stefanie

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  2. Anleitungen für das Nähen eines Mundschutzes gibt es ja momentan zu Haufe. Was mir an Deiner besonders gefällt, ist die Demonstration, wie und wo die Bänder befestigt sein müssen! Das ist wirklich sehr eingängig, und war mir nicht so klar gewesen. Herzlichen Dank für das Schnittmuster sowie die Linksammlung. Respekt, dass Du so viele Mundschutze genäht hast. Ich komme momentan kaum zum Nähen (was echt selten vorkommt), sondern falle abends einfach nur noch ins Bett…
    Bleib gesund! Viele, liebe Grüße Manuela

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  3. Vielen Dank für die interessante und gut dargestellte Information zur Selbstanfertigung des Mundschutzes.
    Gern nutzen wir die Anleitung.

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  4. Hi, danke für deine Erläuterungen. Ich würde den Filter keinesfalls mitwaschen sondern nach der Benutzung entsorgen. Ich bezweifle, dass die Materialien für eine Wäsche ausgelegt sind. Bei Nähfrosch und nähtalente gibt es eine Anleitung zum Nähen von Mundschutz mit Filtertaschen – damit die Filter ausgetauscht werden können. Viele Grüße!

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    • Liebe Lilly,
      Ich kenne die Masken von Nähfrosch und nähtalente. Die Maske von nähtalente habe ich in meinem Post auch verlinkt. Richtige Filtermaterialien sind schwer zu bekommen und das Risiko, dass jemand ungeeignetes Material verwendet, um irgendetwas in die Maske zu stecken, ist mir zu hoch.
      Wie ich beschrieben habe, handelt es sich bei den Staubtüchern nicht um „Filter“ sondern um eine zusätzliche Filterschicht zwischen zwei Baumwoll-Filterschichten. Die Empfehlung gebe ich auf Grund von theoretischen Überlegungen. In der Studie aus Cambridge schnitten T-Shirts mit einem Polyesteranteil in der Filterwirkung besser ab, als reine Baumwoll-T-Shirts. Ich denke, das liegt daran, dass Polyester durch elektrostatische Anziehungskräfte kleine Partikel besser festhalten kann, als Baumwolle. Das kann jeder beobachten, der mal mit einem Mikrofasertuch im Vergleich zum Baumwolltuch Staub wischt. Natürlich sind Einweg-Staubtücher nicht für eine Wäsche gedacht, es sind Wegwerfartikel. Es handelt sich hier um eine Zweckentfremdung des Materials. Aber wie beschrieben, habe ich die Waschbarkeit des Materials getestet. Und bei jeder Maskenwäsche habe ich ein Stück Staubtuch im Wäschesack dabei, um zu sehen, wie sich das Material nach mehreren Wäschen verhält. Bislang habe ich keine Zeichen von Auflösung gesehen. Es macht problemlos die 60°-Wäsche mit. Für alle Keime, mit denen man im normalen Alltag in Kontakt kommt, insbesondere für SarsCov2, reicht diese Temperatur aus. Wenn man mit anderen pathogenen Keimen zu tun hat, sollte man sich sowieso nicht auf eine Behelfs-Maske verlassen!
      Viele Grüße, Stefanie

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