Vor unserm Gartentor hat sich ein Fingerhut ausgesät. Ich habe ihn einfach stehen lassen, und zusammen mit der farblich exakt passenden Pfingstrose ergibt sich ein Bild, das man geplant nicht besser hätte machen können.
Fingerhut wächst schon seit eh und jeh an der Einfahrt. Die Kinder haben sich nie sonderlich für die Giftpflanzen interessiert und nur das genascht, wo sie durften.
Nur Eisenhut und Goldregen durften bei mir nicht einziehen, da ist selbst mir das Risiko zu hoch!
Auf der anderen Seite ist die Wildrose fast verblüht. Sie bekommt immer die Morgensonne und ist die Rose im Garten, die als erste aufblüht.
Daneben steht der Lavendel. Wenn die Pfingstrosen auf der einen Seite durch sind, beginnt seine große Stunde. Wenn ich die Tür öffne, werde ich von seinem intensiven Duft umfangen.
Überhaupt, Duft! Die Rosen stehen in voller Blüte, die ganze Luft ist geschwängert von ihrem Duft.
Am Sichtschutz-Zaun: Ghislaine de Féligonde, davor Rugelda.
Hier überwacht der Rambler „Super Dorothy“ den Eingang zum Gemüsegarten.Dort wächst in diesem Jahr ein Indianer-Experiment: Beim Besuch des Garten-Festivals im Branitzer Park entdeckte ich bei einer Gärtnerin Mais-Pflänzchen. Sie erzählte mir, dass sie diese für sich gezogen hätte, um die Pflanzgemeinschaft mit Bohnen und Kürbissen auszuprobieren, so wie es früher die Indianer gemacht haben. Ich erinnerte mich, so etwas als Kind in einem Kinderbuch schon einmal gelesen zu haben: Der Mais gibt den Bohnen halt und der Kürbis beschattet den Fuß des Maises. Inzwischen weiß ich, dass die Bohne obendrein den Mais über die Knöllchenbakterien düngt und der Kürbis das Unkraut unterdrückt.
Die kleinen Maispflänzchen habe ich gleichzeitig mit den Bohnen ausgesät. Die Kreise um die Pflanzstellen haben keine mystische Bedeutung, sondern dienen dem Schneckenschutz. Bohnen sind dort ja sehr beliebt. Außen sind Eierschalen, über die scharfen Scherben klettern die Schnecken nicht so gerne. Und sollten sie es doch riskieren, erwartet sie eine Dosis Koffein aus Kaffeesatz, das vertragen sie auch nicht besonders. Ein paar Bohnen muss ich allerdings doch noch nachstecken, die sind nicht gekeimt.Auch im Gewächshaus gibt es seit Sonntag eine Erweiterung: Zwei Regalwinkel zum herunterklappen tragen Bretter, auf denen die Platten für die Jungpflanzenanzucht schneckensicher stehen. Ich suche noch neue Kokosfußmatten ohne Gummi für die Haustüren, um die alten dann darunter zu legen . Sie sollen durch Verdunstungskälte verhindern, dass sich die Saatschalen zu sehr aufheizen und die Blumen am Ende nicht keimen.
Schritt für Schritt wird der Gemüsegarten vervollständigt. Heute sind endlich die Gurken in die Erde gekommen.Ich habe die Erde in dem Beet zu einem flachen Hügel gezogen, eine Rinne oben hinein gemacht und mit halb verottetem Kaninchenmist vom Nachbarn gefüllt. Dahinein habe ich die vorgezogenen Pflanzen gesetzt, alle 50cm ein Doppelpack. Gurken sind neben Tomaten die einzigen Pflanzen, die man in halb-frischen Mist pflanzen kann. Allerdings sind ihre Wurzeln empfindlich, daher habe ich die beiden Pflanzen, die jeweils in einem Topf gekeimt waren, nicht getrennt, sondern lieber den Pflanzabstand vergrößert. Das ganze hat eine dicke Mulchschicht bekommen. An den Rändern des Beetes kann man eine Rille in der Mulchschicht erkennen: Dort ist Dill ausgesät. Dill und Gurken gehören nicht nur im Salat zusammen, nein , sie ergänzen sich auch sehr gut im Gemüsebeet.