FJKA 1. Zwischenstand: 10cm dank Tanzturnier

Wer nach dem Beitragstitel denkt, ich habe an einem Tanzturnier teilgenommen und zur Beruhigung meiner Nerven an meinem Frühlingsjäckchen gestrickt, den muss ich leider ettäuschen. Ich tanze zwar gern, aber nur für den Hausgebrauch.

Noch am Samstagmorgen hatte ich nur eben das Bündchen der Jacke fertiggestrickt. Aber dann sind wir nach Limbach-Oberfrohna gefahren. Erinnert ihr euch? Limbach-Oberfrohna, das ist die Stadt, in der 2009 ein betrunkener Autofahrer mit reichlich überhöhter Geschwindigkeit sein Auto in ein Kirchendach lenkte. Der Fahrer überlebte. Ob die Gemeinde außer einem neuen Dach auch noch ein neues, geläutertes Mitglied gewonnen hat, ist der Chronistin nicht bekannt. In früheren Jahrhunderten wäre die Kirche zu einer Wallfahrtstätte inklusive Reliquienenverkauf von Autofahrer beschützenden Dachstuhlspänen geworden. In der heutigen, an Wundern so armen Zeit, in der die Menschen ein Wunder nicht einmal erkennen, wenn es sich vor ihren Augen abspielt, hat die Gemeinde dieses Ereignis nicht PR-Wirksam ausgeschlachtet. (Wir Evangelen können so etwas ohnehin nicht besonders gut) Und so verschwand die Stadt wieder aus den Medien.

In Limbach-Oberfrohna gibt es aber aber auch noch die Tanzschule Köhler-Schimmel. Diese äußerst rührige Tanzschule organisiert regelmäßig Tanzturniere, bei denen der Besucher nicht nur Profitanz vom Feinsten und ein hochprofessionelles Showprogramm von Gruppen der Tanzschule geboten bekommt, nein, man darf und soll selber auch tanzen. Die Veranstaltung ist quasi ein in einen Ball eingebettetes Tanzturnier. Wir fahren seit ein paar Jahren mit unseren Tanzfreunden dorthin und es ist immer wieder ein Genuss.

Und damit wären wir am Ende des Exkurses und beim Stricken angekommen. Nein, natürlich habe ich nicht auf dem Ball gestrickt, selbst ich kenne Grenzen. Aber auf Hin- und Rückfahrt habe ich je eine Reihe Anemonen gestrickt.10 cm klingt natürlich nach nicht viel, und ehrlich gesagt ist es das auch nicht! Aber da ich die beiden Vorderteile und das Rückenteil zusammenstricke (weil ich zu faul für die Naht bin) ist auch nicht eben wenig, und wenn ich das Ganze in Zahlen ausdrücke sind es bei 45 cm Gesamtlänge satte 2/9 oder 22%. Klingt doch schon viel besser, oder?

Knöpfe habe ich auch im Fundus entdeckt:sie sind ein klein wenig spießig, könnten aber zu dem Muster genau den richtigen altmodischen Touch beisteuern. Außerdem passt die Farbe perfekt. Wenn sie mir an der fertigen Jacke nicht gefallen, finde ich andere.

Unsere beiden Vorstrickerinnen fragen, nach was für Anleitungen wir stricken. Also früher habe ich nur nach aktuellen Zeitschriften gestrickt, aus Büchern nie (Internet gab es damals nicht). Ich erinnere mich, dass ich immer umgerechnet habe und die Sachen irgendwie passten, in den 80ern war ja eh alles weit. Nach wie vor rechne ich um oder passe mein Modell an, indem ich eine Größe stricke, die zu meiner Maschenprobe passt.

Als ich dann wieder mit dem Stricken angefangen habe, habe ich diverse Zeitschriften gekauft, vorwiegend die Rebecca, aus denen ich aber außer des Heidijäckchens nicht gestrickt habe. Keine Ahnung, warum, die Modelle gefallen mir nach wie vor. Vielleicht, weil keines zu der vorhandenen Wolle passt, die ich geerbt habe und zuerst verstricken sollte. Oder weil es Reisekäufe ohne ein bestimmtes Projekt waren. Dann habe ich Drops-Garne und die Anleitungen entdeckt. Und irgendwie auch die Gratis-Anleitungen von Junghans Wolle, die aber kein umfangreiches Archiv haben. Wenn einem ein Modell gefällt, sollte man es sofort herunterladen, sonst ist es weg. Nach letzterem habe ich eine Jacke gestrickt, nach Drops-Anleitung eine Jacke und ein Lace-Tuch. Und dann habe ich die Maße von Strickmustern aus Zeitschriften verwendet, um mit Mustern aus meinen Musterbüchern eingene Modelle zu stricken.

Hier Band zwei von dreien

Der erste Versuch ist nicht so gelungen, das müsste ich noch einmal aufmachen.Irgendwie ist das eine Vorderteil größer als das andere, dadurch passt der (eingestrickte) Ärmel nicht richtig hinein.

Dieses Jäckchen ist der zweite Versuch. Mit Luise gemein habe ich, dass ich eine Strickschrift brauche, daher habe ich mein Muster erst einmal übersetzt. (Klick aufs Bild macht es groß)Sylvia und Luise  und alle anderen KA-Teilnehmerinnen zeigen beim Treffen auf dem MMM-Blog ihre mehr oder weniger fertigen Jäckchen.

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10 Kommentare

  1. Hübsches Muster. An den Ort Limbach-Oberfrohna erinnere ich mich nicht, aber an das ins Dach geflogene Auto dagegen sehr wohl. Was war ich damals geschockt und habe gehofft, dass dem Fahrer nichts passiert ist. Aber wie das Sprichwort so sagt: Das Glück ist mit den Dummen.

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  2. 😄😄lustiger Text! Die Kirchendachgeschichte kannte ich gar nicht.
    So Strickschriften selbst zu schreiben, würde mich wahrscheinlich total überfordern. Lesen ja, aber schreiben?
    Die werden schön, die Anemonen.
    LG

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    • Danke, freut mich!
      Wie gesagt, ich habe nur die Wortanleitung gezeichnet. Solche ausgeschriebenen Anleitungen, wie in meinem Buch machen mich kirre, wenn sie über 1recht 2 links hinausgehen, das ist viel schneller auf etwas Karopapier notiert.
      Viele Grüße, Stefanie

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  3. Strickschriften habe ich mir auch schon geschrieben aber immer nur wenn die Anleitung nur in Worten war, so ganz selber ausgedacht noch nie. 22 % klingt auf jeden Fall schon mal sehr gut.
    Liebe Grüße
    Sylvia

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    • Ausgedacht habe ich das Muster auch nicht, nur den Text“übersetzt“. Ich weiß nicht, ob ich mir das zutrauen würde, aber warum auch, es gibt ja schon unendlich viele Muster.
      Liebe Grüße, Stefanie

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  4. Was für ein Glück mit den Knöpfen. Die sind doch perfekt. Die Wollfarbe und das Muster tun ihr übriges. Ich bin von deinen 22% schon sehr begeistert.

    Herzlich, Janine

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