Auf einmal war der Hangar voller Menschen. Alle Pavillons waren aufgestellt und mit Tannengrün und Lichterketten geschmückt. Weihnachtslieder klangen aus den Lautsprechern und es roch nach Glühwein und Bratwurst und Waffeln. Der Weihnachtsmann schlenderte mit den Kindern über den Markt. Sie blieben dicht zusammen, um bei dem Gedränge nicht getrennt zu werden. In den Ständen lagen die Spielzeuge und Handarbeiten und all die anderen Sachen, über deren Entstehung sie vergangenen Tagen erfahren hatten. Und es gab noch so vieles mehr. Jedem einzelnen Stück sah man die Sorgfalt und die Liebe an, mit der es gefertigt worden war.
Thomas sah seinen Großvater im Gespräch mit dem Mann, der die Eisenbahnen gebaut hatte. Der Mann sah ganz glücklich aus. Jetzt lachte er sogar. Thomas wurde plötzlich ganz still.
Auch Klara ging es nicht anders. Sie sah, wie ihre Patentante die Puppenkleidung auswählte. Die Auswahl war riesig und sie konnte sich kaum entscheiden. Frau Schneider stand im Pavillon. Auch sie sah vergnügt aus. Sie lachte mit den anderen Frauen. Klara begriff, dass dort Freundschaften entstanden waren. Das hier war viel mehr als ein Verkauf zu Gunsten eines Krankenhauses. Menschen hatten zueinander gefunden, waren weniger einsam. Und das hatte sie ihrer Tante vor die Füße geworfen. Sie schämte sich.
„Ich möchte bitte wieder zurück“, flüsterte sie und Thomas nickte. Der Weihnachtsmann sah auf die beiden Kinder. Ihm gefiel, was er sah.
„Ich nehme nicht an, dass du uns am Heiligabend absetzen kannst?“, fragte Thomas leise.
„Ihr habt euch schlecht benommen und müsst die Folgen tragen. „Es tut mir leid, ich habe dich verletzt, ich schäme mich dafür“, das sind Worte, die schwer zu sagen sind. Aber eure Tante und Großeltern haben ein Recht darauf und ich bin sicher, dass ihr das schaffen werdet. Fröhliche Weihnachten!“
Klara und Thomas wachten in ihren Betten auf.
Thomas stand leise auf und ging zum Telefon. Sein Großvater war ein Frühaufsteher. Der Anruf würde ihn nicht wecken.
Auch Klara schlüpfte aus dem Bett. Ihre Tante schlief im Gästezimmer. Leise schlich sie hinein und krabbelte zu ihr unter die Decke.
„Du, ich muss dir etwas sagen. Es tut mir so leid…“