„Wir befinden uns in der Kirche des Dorfes“, sagte der Weihnachtsmann. „Es ist Samstag, der 12. November. Der Chor nimmt seit zwei Stunden Lieder auf.“
Die Sänger standen auf einem Podest in der Mitte der Kirche. Überall waren Mikrofone aufgebaut. Ein junger Mann mit Kopfhörern lief herum und kontrollierte sie. Dann gab er dem Chorleiter ein Zeichen. Die Sänger wirkten müde. Der Chorleiter klatschte in die Hände. „Ruhe bitte. Wir machen jetzt noch Maria durch ein Dornwald ging und dann ist Pause.“
Die Sänger strafften sich und begannen. Sie hatten kaum ein paar Töne gesungen da wurde schon abgewunken. „Der zweite Sopran war einen Tick zu spät. Gleich noch mal.“
Die Kinder erlebten, wie das Lied noch viermal unterbrochen wurde, weil irgendein Einsatz nicht stimmte, oder weil der Chor zu tief sang. Dann schließlich, beim sechsten Versuch schien alles zu klappen. Die erste Strophe lief gut, die zweite ebenfalls und auch die dritte Strophe lief problemlos. Der letzte Ton war gesungen und schwebte in die Höhe. Da plötzlich piepste eine Uhr.
„Oh nein“, rief Klara.
Das gleiche schienen auch die Sänger zu denken. Der Chorleiter war dem jungen Mann mit den Kopfhörern einen Blick zu. Der schüttelte den Kopf. „Tut mir leid, Leute, das müssen wir noch mal machen. Aber jetzt machen wir erst einmal eine Pause. Und reißt eurem Kollegen nicht den Kopf ab, so etwas passiert sogar in Profiorchestern.“
Der Uhrenpiepser sah aus, als versuche er, sich unsichtbar zu machen. Er ging nicht mit den anderen Sängern mit, die in einen angrenzenden Raum strömten, wo es Kaffe und Kuchen gab.
Anja ging auf den jungen Mann mit den Kopfhören zu. „Hi Gunnar. Toll, dass du da bist. Danke, dass du deinen Samstag für unser Projekt opferst.“
„Das ist ehrlich gesagt kein Opfer, sondern Arbeitszeit für mich. Der Sender wird an den Adventssonntagen Chöre aus der Umgebung von Hannover vorstellen, die etwas Ungewöhnliches unternehmen. Ich kriege das hier bezahlt. Aber jetzt brauche ich einen Kaffee. Komm! Und du da hinten auch. Quäl dich nicht, ich habe schon viel Schlimmeres erlebt.“ Er zog Anja und den unglücklichen Uhrenbesitzer mit sich. „Als ich Praktikant beim WDR in Köln war, haben wir mal den zweiten Satz einer Sinfonie aufgenommen, der dauerte 20 Minuten. Wir hatten schon den ganzen Tag daran gearbeitet, aber immer war irgendetwas verkehrt. Schließlich klappte alles. Am Ende gibt es da ein Flötensolo und der Flötist spielte wie ein Gott. Und dann, bei seinem letzten Ton klingelte sein Handy.“
„Was habt ihr gemacht?“
„Wir haben alle zum Schlafen nach Hause geschickt. Am nächsten Tag trafen wir uns um neun wieder, und ungelogen, um halb zehn war alles im Kasten.“
Die Umstehenden lachten. Dann gingen wieder alle in den Kirchraum zurück.
Zehn Minuten später war die Aufnahme des Liedes fertig.
„Das war das letzte Lied für heute. Morgen nehmen sie die letzten fünf Lieder auf und produzieren dann eine schöne CD.“
Hier ist noch das Rezept für die Blitzbratäpfel aus dem heutigen Kalenderkärtchen:
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Blitzbratapfel
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Für einen schnellen Bratapfel brauchst Du einen nicht zu saftigen Apfel, Vanillesoße, Marzipankartoffeln und Schoko-Weihnachtsmandeln.
Das Kernhaus aus dem Apfel stechen. Zuunterst eine Marzipankartoffel stopfen, dann abwechselnd mit Weihnachtsmandeln und Marzipan füllen. Für ca.2-3 Minuten in der Mikrowelle bei höchster Stufeerhitzen (abdecken nicht vergessen, sonst ferkelt’s)
Mit Vanillesoße servieren
(Geht auch bei 200° im Ofen, dauert dann aber 25-30 Min)
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