Nähen als Therapiekonzept: MMM am 4.12.2024

Ein Wochenende mit 30 Frauen gemeinsam an unterschiedlichen Projekten arbeiten, mit therapeutischen Gruppengesprächen, wertschätzender Kommunikation, Übungen in Frustrations-Toleranz, optionalem Sport und, nicht zu vergessen, hervorragendem, gesunden Essen, um am Ende ein greifbares Ergebnis eines kreativen Schaffensprozesses mit nach Hause zu nehmen. Man könnte es als psychosoziale Präventivmaßnahme mit dem Charakter einer stationären Kurz-Kur bezeichnen.

Wir nennen es : AnNäherung

In diesem Fall die Annährung Süd mit einem langen Wochenende von Donnerstag Nachmittag bis Sonntag Nachmittag. Mein greifbares Ergebnis des kreativen Schaffensprozesses sind:

Burda 1/2019#111 und eine zweite Jade, dieses Mal mit verkleinertem Halsausschnitt.

Über den Burda-Schnitt gibt es nicht allzuviel zu sagen, man kann ihn einfach herunter nähen. Ich habe einen kleinen Kopf, deshalb konnte ich auf den Reißverschluss hinten verzichten. Das geht aber nur, wenn man keine Einlage auf die Besätze des Halsausschnittes bügelt. Leider kann man schwarz nicht wirklich fotografieren, deshalb eine kurze Beschreibung: einfachen Hängerkleid mit nach vorne verlegten Seitennähten und deshalb nicht klaffenden Nahttaschen und angeschnittenem leicht stehendem Kragen.

Und so sieht es mit anständigem Schuhwerk in einem Schloss sitzend aus.

Meine zweite Jade hat einen höher geschlossenen Ausschnitt als die Kolibri-Version und ist aus einem etwas dünneren Sommer-Sweat. Sie ist mein Beitrag zum Thema „Frustrations-Toleranz“, denn an diesem Ausschnitt habe ich ziemlich lange herumgefrickelt. Einen Raglan-Ausschnitt kann man halt nicht einfach höher zeichnen. Eigentlich weiß ich so etwas auch, warum habe ich also den Besatz, den ich dafür konstruiert habe, gleich mit einem Dreifach-Steppstich untergesteppt? Und wenn wir schon einmal dabei sind, diese Sorte Fragen zu stellen: Ich wusste von Jade 1, dass der Schnitt für mich zu groß ausfällt und ich statt mit 7mm Nahtzugabe besser 1cm abnähen sollte, aber beim Nähen hätte ich beinahe wieder kalte Füße bekommen und lieber doch nicht so tief genäht. Was sagt das über mich als Naturwissenschaftlerin aus, wenn ich meinen eigenen Messungen so wenig vertraue? Will ich lieber gar nicht wissen.

Völlig egal, wie der Weg dahin war, mit dem Ergebnis bin ich überaus zufrieden.

Und damit gebe ich weiter an den MMM-Blog, wo Jeanette eine Kombination zeigt, die ich live und in Farbe auf der AnNäherung bewundern durfte.

Danke an meine Fotografen Heinz und Silke.

10 Kommentare

  1. Deine beiden Kleider sehen richtig gut aus und stehen dir ausgezeichnet. Deine und die der anderen AnNäherungs-Begeisterten lässt mich ein wenig neidisch werden und ich muss unbedingt mal schauen, wie ich eine Teilnahme möglich machen könnte. Das wäre so toll, wenn das mal klappen würde.

    LG Miriam

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  2. Du triffst es genau, die Annäherung sollte es auf Rezept geben. Das schwarze Kleid ist so schön bei und die tollen Strümpfe dazu.

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  3. November ist der Monat der Nähtreffen offensichtlich. Wobei wir uns unser Nähtreffen selbst organisieren müssen, sind doch solche wie die AnNäherung von Graz eine Ecke weg, selbst die Süd. Aber das gemeinsam nähen, ohne anderweitige Ablenkung, ist schon toll. Wenn man dann mit Näherfolg heimfährt, sind die Erinnerungen noch besser. Und deine beiden Kleider sehen sehr nach Näherfolg aus.

    Liebe Grüße, heike

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    • Wenn man einen netten Menschen hat, der die Organisation in die Hand nimmt, ist es natürlich bequemer, aber das wichtigste ist ja das gemeinsame Nähen, ohne Störungen, und das ist immer ein tolles Erlebnis, nicht? Und Dein Nähwochenende war ja auch erfolgreich.
      Liebe Grüße, Stefanie

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