12 Colours of Handmade Fashion: Peplum in Pink

Der März ist bereit herum und bei Selmin von Tweed and Greet finden sich alle diejenigen zusammen, die ihrem Kleiderschrank rosafarbene Kleidungsstücke hinzugefügt haben.
Bei Rosa muss ich an eine Szene aus dem Audrey-Hepburn-Film „Ein süßer Fratz“ (wer denkt sich bloß solche Titel aus?!, Original „Funny Face“) denken: Die Herausgeberin einer Modezeitschrift will mehr Orignalität ins Blatt bringen und beschließt: „Think Pink!“ Nach dem Schnitt laufen alle Redakteurinnen, Sekretärinnen etc. in Rosa herum, sogar Wände und Türen müssen daran glauben, nur sie trägt schwarz. Gefragt, warum, erklärt sie :“Ich hasse Rosa!“
Ich hasse Rosa keineswegs, trotzdem befindet sich erstaunlich wenig Rosa in meinem Haushalt.
Selmin stellt immer so schöne Farb-Kollagen zur jeweiligen Montatsfarbe zusammen, und als ich bei mir nach rosafarbenen Dingen gesucht habe, um auch solche Kollagen für diesen Post zu erstellen, bin ich vor allem im Garten fündig geworden.

In meinem Kleiderschrank befanden sich nur ganz wenige rosafarbene Kleidungsstücke, und praktisch nichts, das selbst genäht wäre. Ein Rock mit Rosa im Muster und ein Mantelfutter. Und, fast vergessen, der Pussy Hat. Nicht gerade viel. Also musste etwas neues her.  Ich habe die Bluse Peplum aus der Ottonbre 5 /2013. Sie stand schon lange auf meiner Liste, wenn auch nicht unbedingt in Rosa. Der Stoff ist ein ganz feiner Hemdenbatist, bügelfrei. Das bedeutet: jede Naht durfte abgesteppt werden. Ursprünglich hat sich die jüngere Tochter ein Strandkleid daraus genäht, nur um festzustellen, dass es ihr doch nicht gefiel, als es fertig war. Also kam der Stoff zurück in den Fundus.Hier seht Ihr das Resultat am 27.3., und trotz Weichzeichnen kann man deutlich meinen sehr unbegeisterten Gesichtsausdruck erkennen! Die gewählte Größe 38 (meine Maße nach Tabelle!) war definitiv zu groß. Also wurde kräftig geändert. Mit Rücksicht auf die bereits eigesetzten Ärmel, die grundsätzlich gut sitzende Schulterpartie und vor allem auf die abgsteppten französischen Nähte habe ich nur die horizontalen Abnäher vertieft und insgesamt ca 4cm in der Weite herausgenommen. Die nächste Peplum wird in Größe 36 genäht. Ich fand auch die Länge des Oberteils nicht so schön, irgendwie gefiel mir die Proportion mit dem Schößchen nicht so gut, also habe ich da auch gekürzt.Um mit dem Rosa und dem mädchenhaften Schnitt nicht vollkommen in zuckersüßer Niedlichkeit zu ersticken, habe ich mich für einen gepaspelten Kragen, eine gepaspelte Knopfleiste und schwarze Knöpfe entschieden. Im Anschluss an die Fotostrecke zeige ich noch, wie ich das gemacht habe.

Die Fotos entstanden im Gemüsegarten.Das Thema des nächsten Monats ist Gelb, hier schon mal ein Farbmuster:Für alle, die es interessiert, zeige ich hier noch in einem Mini-Tuto, wie man einen gepaspelten Kragen näht, und erkläre, wie man eine angeschnittene Knopfleiste in eine gepaspelte umwandelt. Alle Andern schicke ich zurück zu Selmins wunderbarer Sammlung von pinkfarbener Garderobe.

Der Kragen sollte mit 1cm Nahtzugabe zugeschnitten sein, mehr ist unpraktisch. Die Paspel, ich habe Fertigpaspel verwendet, wird so auf den verstärken Kragen genäht, dass die Wulst der Paspel innerhalb neben der Nahtliene liegt. Das geht am besten mit einem Paspelfuß, der eine Rille unten drunter hat, unter dem die Paspel ganz bequem laufen kann. Ich habe so etwas nicht, daher habe ich den Reißverschluss-Fuß meiner Nähmaschine verwendet und die Nadelposition ganz an die Seite gestellt.Hier nähe ich die Paspel an die Knopfleiste, die Technik ist die selbe. Ich habe freihand gearbeitet, weil das bei den Rundungen leichter ist, und auch die Paspel bei den Rundungen etwas eingeschnitten. Sie gibt zwar etwas nach, aber wenn sie spannt, stört das beim Nähen.Als nächstes wird der unverstärkte Kragen aufgesteckt, alles wird eng an der Paspel zusammengenäht, die Nahtzugabe wird auf 4mm zurückgeschnitten, umkrempeln, glatt streichen, absteppen.

Dann wird der Kragen an den Kragensteg genäht, und weil hier in den Anleitungen in der Regel die Rollweite verheimlicht wird, zeige ich das hier noch einmal.

Die Rollweite ist für den guten Fall eines Kragens ganz wichtig. Nehmt einmal ein dickes Buch zur Hand und legt es flach vor Euch auf den Tisch. Alle Blätter schließen bündig miteinander ab. Jetzt biegt ihr alle Blätter einmal um, als ob Ihr sie mit dem Daumen schnell durchblättern wollt. Das oberste Blatt scheint jetzt zu kurz zu sein, Ihr habt keine gerade Kante mehr. Genau das gleiche passiert mit dem Oberkragen, wenn Ihr ihn umlegt. Er spannt und möchte immer wieder zurückspringen. Man muss ihn also ein Stückchen breiter machen, und dieses Mehr an Stoff nennt man die Rollweite. Bei einem Kragen aus dickem Stoff kann die gerne mal 2cm betragen! Das muss man unbedingt vor dem Zuschneiden beachten, sonst erlebt man böse Überraschungen.

Ich schiebe den Oberkragen immer etwas in Richtung der Kragenkante und fixiere ihn mit Stecknadeln, dann fasse ich die offene Kragenkannte zwischen die Teile des Kragensteges und nähe alles zusammen. Vorsicht, nicht bis ganz unten durchnähen, sonst kann man den Kragen nicht schön an die Bluse nähen. Die Nahtzugabe der Ansatznaht wird auch beschnitten und absgesteppt, dabei steppe ich nicht alles durch, nur bis zur blauen Nadel. Wenn der Kragen an die Bluse genäht ist, wird diese Naht ja noch einmal abgesteppt, und damit man nicht direkt am Verschluss einen deutlich sichtbaren Nahtanfang mit vernähten Fäden hat, beginne ich die Absteppnaht unter dem Kragen, der dann die Ansätze verdeckt.

Die gepaspelte Knopfleiste ist aufgesetzt. Ich habe die Breite der Knopfleiste am Schnitt ausgemessen ( Umbruchlinie bis Anstoß- oder Stepplinie) , einen Streifen in der Breite plus Nahtzugaben zugeschnitten und verstärkt und dann die Paspel aufgenäht. Genau wie beim Kragen: Nahtlinie ist die Kante der Knopfleiste, Paspel innen.Hier noch einmal im Bild.

Jetzt müsst ihr am rechten Vorderteil die angeschnittene Knopfleiste abschneiden. Die Knopfleiste wird an der Umbruchlinie festgenäht, also müsst ihr dort noch die Nahtzugabe dranlassen! Ihr könnt jetzt die Knopfleiste an die Blusenkante nähen, zur Seite umklappen und feststeppen, dabei wird an der offenen Kante die Nahtzugabe eingeschlagen und die Paspel schaut heraus. Alles noch einmal absteppen, fertig. Für einen schönen Abschluss am Saum säumt man entweder alles mit einem Schrägstreifen, oder man verzichtet auf die Schönheit ,versäubert die Kante und näht sie einfach um, denn die gepaspelte Knopfleiste kann man nur einmal umschlagen. Man kann allerdings auch die Knopfleiste ca. 3m vom Saum entfernt lose lassen, den Saum doppelt einschlagen, festnähen und dann die Kopfleiste eingeschlagen auf den Saum steppen.

Merken

Merken

Merken

2 Kommentare

  1. Das ist ja ein Riesenunterschied zur ersten Version! Die Idee mit den schwarzen Paspeln finde ich sehr gut und auch die Kombi mit der schwarzen Hose gefällt mir.
    Bei mir wird es auch noch was in Rosa geben. Bisher war ich immer zu spät für den passenden Farbmonat, aber ich habe fest vor, trotzdem bei jeder Farbe mitzumachen, weil mir die Aktion so gut gefällt. Beige ist immerhin zugeschnitten ;).
    LG
    Susanne

    Like

    • Geht mir ähnlich mit den „Abgabeterminen“. Ich werde aber zuerst gelb nähen, um aufzuschließen und dann, wenn noch Zeit ist, beige. Stoff habe ich schon Schnitt steht auch schon lange fest. Irgendwie hatte ich bislang für jedes Thema bereits einen Plan auf DER LISTE.
      LG, Stefanie

      Like

Deine Meinung interessiert mich

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit Deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Twitter-Bild

Du kommentierst mit Deinem Twitter-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit Deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..