„Der Fuß ist gebrochen?“
Svea hatte Tränen in den Augen.
„Das kann man doch gar nicht sagen, der muss doch erst geröntgt werden“, wandte Lena ein. „Wir müssen Svea ins Krankenhaus bringen.“
„Wenn Arne sagt, der Knöchel ist gebrochen, dann ist er das auch. Arnes Vater ist bei uns im Dorf der Arzt und Arne hilft ihm seit einem Jahr. Er ist echt gut.“
„Was könne wir denn dann tun?“
„Wir müssen den Fuß irgendwie schienen“, sagte Arne.
„Erst mal müssen wir Svea aus der Kälte bringen“, sagte Markus. „Wenn Arne meinen Ranzen nimmt, kann ich sie Huckepack tragen.“
Gemeinsam gingen alle weiter. Die Stimmung war gedrückt. Sie hob sich erst, als sie die Gartenhütte erreichten. Sie war gemütlich und hatte sogar einen kleinen Gasofen zum Heizen.
Lena sagte: „Mir ist etwas eingefallen. Mama hat seit letztem Jahr ein paar Gipsbinden zum Basteln. Die kann ich doch herbringen, damit Arne Sveas Fuß verbinden kann.“
„Genau das brauche ich. Aber darfst du denn noch so spät nach draußen?“
„Es ist ja erst halb fünf, mir fällt schon was ein.“ Sie und Markus gingen eilig.
Svea und Arne blieben zurück. In einem der Schränke in der Hütte hatte Lena eine Dose mit Suppe gefunden, die Arne jetzt aufwärmte. Dann saßen sie beim Schein einer Kerze am Tisch. Sie trauten sich nicht, mehr Licht zu machen, damit es nicht durch die Vorhänge schien. Endlich kam Lena zurück. Sie trug nicht nur einen Beutel mit Gipsbinden sondern auch noch zwei Kinderkrücken.
„Schaut mal, was ich hier habe!“, rief sie triumphierend. „Markus hatte vor ein paar Jahren einen Bänderriss und davon standen sie Krücken noch bei ihm im Keller.“
„Was hat deine Mutter gesagt?“
„Ach, die wollte natürlich wissen, wofür ich die Gipsbinden brauche und wo ich noch so spät hin will. Ich habe dann gesagt, dass ich zu Markus will und etwas von Weihnachten gemurmelt und schrecklich geheimnisvoll getan. Jetzt glaubt sie, dass wir Weihnachtsgeschenke basteln, was obendrein die perfekte Ausrede ist, um sich in den nächsten Tagen zu verdrücken. Und das Beste ist, ich habe nicht einmal richtig gelogen, denn ich war ja auch bei Markus, auch wenn ich nur die Krücken abgeholt habe. Und mit Weihnachten hat das hier ja auch zu tun.“
Lena hatte auch noch Essen mitgebracht, das sie auf dem Weg zur Hütte natürlich nicht gekauft hatten. Sie half dann Arne dabei, Sveas Fuß einzugipsen.
„Fast hätte ich es vergessen“, rief sie dann. „Markus schickt Svea noch eine dicke Socke, damit sie nicht an den Zehen friert.“
Dann musste sie weg. „Morgen kommen wir gleich nach der Schule zu euch und dann machen wir einen Plan, wie wir den Weihnachtsmann befreien.“
Sie klang sehr zuversichtlich, was sie aber überhaupt nicht war. In Wirklichkeit hatte sie keine Ahnung, wie sie überhaupt zum Weihnachtsmann vordringen sollten. In eine psychiatrische Klinik konnte man nicht so einfach hineinspazieren und Leute besuchen, geschweige denn herausholen. Und schon gar nicht auf der geschlossenen Station.
Wie also sollten sie den Weihnachtsmann befreien und Weihnachten retten?
Auch heute ist wieder die Kommentarfunktion freigeschaltet für alle, die gerne eine Link-Adresse zu einer Aktivität mit Kindern beisteuern möchten.
Heute habe ich einen kleinen Bastelbeitrag (Engelchen aus Bucheckerhülsen) in meinen Blog gestellt:
http://januarkleider.blogspot.de/2012/12/weihnachtliches-aus-bucheckerhulsen.html
Bin gespannt, wie deine Geschichte weitergeht.
Ein schönes Adventswochenende
Susanne
LikeLike