10.Dezember
Am Nordpol stritten Arvik Eiszapfen und Eisbart miteinander.
„Ich werde mit Sicherheit zu den Menschen zurückfahren“, sagte Eisbart mit kalter Stimme. „Und du wirst mich auch auf gar keinen Fall daran hindern. Wenn der Weihnachtsmann irgendwie frei kommt, werde ich auf ihn warten, und wenn es bis Ostern dauern sollte!“
„Mir hat der Weihnachtsmann die Aufsicht über das Dorf erteilt, und ich sage du bleibst hier.“
„Arvik, ich bin ein friedliebender Wichtel. Aber ich habe gegen Trolle gekämpft. Glaubst du allen Ernstes, du könntest mich aufhalten?“
„Treib es nicht zu bunt! Der Weihnachtsmann wird davon erfahren!“
„Klar doch, wenn ich ihn zurückbringe!“
Arvik ging wutentbrannt davon. Kurze Zeit später bogen Svea und Arne um die Ecke.
„Ein neuer Sturm zieh auf“, sagte Eisbart. „Ich muss so bald wie möglich aufbrechen. Wenn ihr mitkommen wollt, müsst ihr euch schnell etwas einfallen lassen, damit ihr nicht gesucht werdet.“
„Alles schon passiert“, sagte Arne. „Ich habe meinen Eltern erzählt, dass ich bei Svea übernachte. Und Svea sagte, sie übernachte bei mir.“
„Unsere Familien sind befreundet“, ergänzte Svea. „Wir übernachten andauern einer beim anderen. Keiner wird sich etwas dabei denken. Unsere Abwesenheit wird erst nach dem Sturm entdeckt werden. Hier“, sie deutete auf einen Rucksack, den sie auf dem Rücken trug, „hier sind Sachen zum Übernachten drin.“
„Hier auch.“ Auch Arne trug einen kleinen Rucksack.
„Dann also gleich los!“
Sie stiegen in den Schlitten und fuhren los. Der Flug war lang und die Kinder schliefen bald unter warmen Felldecken ein. Eisbart lenkte den Schlitten mit sicherer Hand. Doch kurz vor der Stadt, die ihr Ziel war, kamen sie in heftige Turbulenzen. Die Rentiere wurden nervös und Eisbart konnte sie nur mit Mühe halten. Plötzlich gerieten sie ins Trudeln. Die Rentiere wurden panisch. Eisbart hatte keine Möglichkeit, gegenzulenken. Unaufhaltsam rasten sie auf die Erde zu. Ganz knapp, bevor sie aufprallten, konnte Eisbart mit einem gewagten Manöver den Schlitten abfangen und landete ihn auf einem leeren Acker. Aber natürlich hatten sie viel zu viel Tempo drauf und so brachen bei der Landung die Achse und eine Kufe. Die Kinder, die bei eben geschlafen hatten wurden, ebenso wie Eisbart, aus dem Schlitten geschleudert. Mühsam rappelten sie sich auf. Eisbart hatte die Zügel nicht losgelassen.
Jetzt richtete er sich auf.
„Mein Arm“, stöhnte er. Sein einer Arm hing in einem merkwürdigen Winkel herab. Man sah ihm an, dass er große Schmerzen hatte.
„Lass mal sehen.“ Arne trat auf ihn zu. „Der ist bloß ausgekugelt. Halt mal still. Papa hat mir gezeigt, wie man das richtet.“ Arnes Vater war so etwas wie ein Wichtel-Arzt. Arne legte eine Hand auf Eisbarts Schulter und nahm mit der anderen die Hand. Ein kurzer Ruck, ein Schmerzenslaut, schon war alles überstanden.
„Alle Achtung, Junge. Das hast du toll gemacht, danke.“
„Wo sind wir?“, fragte Svea.
„Seht ihr die Lichter da hinten? Dort fängt die Menschenstadt an. Die Straße, wo der Weihnachtsmann verschwunden ist, ist ziemlich dicht am Stadtrand. Wir haben aber ein Problem. Dadurch, dass der Schlitten kaputt ist, kann ich euch nicht begleiten. Ich muss den Schlitten verstecken und so schnell, wie es mit meinem kaputten Arm geht, reparieren. Ich fürchte, ihr seid bei der Suche auf euch allein gestellt!“
Auch heute dürfen sich alle, die es möchten, an diesem Kalender beteiligen, wie das gedacht ist, steht hier.