Adventskalender: 5. Dezember

5.Dezember

Markus und Lisa mussten sich auf dem Weg zu Schule beeilen. Die spannende Geschichte ihres Vaters hatte alle aufgehalten und nun hieß es rennen.

An einer Ecke zwei Straßen weiter wartete ein Mädchen.

„Wo bleibt ihr beiden denn? Wir kommen noch zu spät!“

„Sorry, Lena, Papa hat die abgefahrenste Geschichte erzählt, die du dir vorstellen kannst. Ich erzähle sie dir in der Pause!“

Gemeinsam rannten die drei Kinder weiter. Markus trug Lisas Kindergartentasche, damit sie mit den beiden Großen Schritt halten konnte.

Markus und Lena gingen beide in dieselbe Schule, allerdings war Markus schon in der 5.Klasse, während Lena die 4.Klasse besuchte. Zu dieser Schule gehörte auch ein Kindergarten, und dort hatten sich die beiden vor vielen Jahren kennengelernt. Der Altersunterschied hatte sie nie gestört und sie waren auch nach der Einschulung die besten Freunde geblieben.

„Verliebt, verlobt, verheiratet!“ Nils, der Idiot, hatte am Schultor auf sie gewartet. Eine so gute Freundschaft, wie die von Markus und Lena zog leider immer wieder Spott an.

„Geh und küss‘ die Schweine!“, schrie Lena ihm zu.

„Genau, da passt du hin, Nils Karlsson Däumling!“, ergänzte Markus. Sie wussten sich zu wehren.

In der Pause erzählte Markus Lena die ganze Geschichte.

„Ist ja irre!“ Lena war begeistert. „Was sagt Lisa denn dazu?“
„Die ist natürlich total aufgeregt. Sie hat die ganze Zeit Fragen gestellt. Anscheinend hat der angebliche Weihnachtsmann behauptet, den Wunschzettel von einem Jungen abgeholt zu haben. Echt mal, wie kommt man auf so eine verrückte Ausrede?“

„Hat er gesagt, wie der Junge hieß?“

„Gernot oder so. Nein, Georg war‘s. Warum?“

„So etwa lässt sich doch nachprüfen.“
„Du glaubst doch nicht allen Ernstes an den Weihnachtsmann, oder?“

„Natürlich nicht. Aber der alte Mann ist vielleicht gar kein Einbrecher, sondern er hält sich tatsächlich für den Weihnachtsmann.“
„Man merkt echt, dass deine Mutter in der Psychiatrie arbeitet!“

Die Pause war vorbei. Aber in der nächsten Pause lief Lena aufgeregt zu Markus.

„Halt dich fest!“, rief sie.

„Was gibt’s denn?“

„In der Deutschstunde haben wir über Wunschzettel geredet. Du weißt schon, wie wir sie gestalten, war wir drauf schreiben und wie wir sie den Eltern geben. Und jetzt kommt’s: Der Georg Frenzen, der in meine Klasse geht, hat erzählt, dass er seinen Wunschzettel immer auf die Fensterbank legt. Und am nächsten Morgen ist der Wunschzettel dann immer verschwunden. Ich habe ihn dann gefragt, wo er denn wohnt und ob er seinen Wunschzettel schon abgegeben hat. Er dachte, ich wollte ihn vielleicht reinlegen und sagte, ich sollte mir keine Hoffnungen machen. Er wohnt in einem der Blöcke in der Schwalbenstraße, im dritten Stock und hat seinen Wunschzettel schon gestern raus gelegt. Und natürlich war er heute Morgen weg!“

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